5 Trends beim Kauf für Secondhand-Designertaschen
Ob Chanel 2.55 oder Hermès Birkin – sie sind auch Secondhand sehr viel wert und das wird sich in Zukunft nicht ändern. Im Gegenteil. Hermès hat gerade 11 Prozent beim Taschenverkauf zugelegt, was die Accessoires begehrter denn je macht. Das können auch all jene nutzen, die ihre Luxus Secondhand-Designertasche zu Geld machen wollen.
Bei SACLÀB hat man damit Erfahrung, die bereits eine Hermès Birkin Faubourg von über 250.000 Euro bereits verkauft haben.
Bei einem Prelove-Panel-Talk in München haben sich u.a. die SACLÀB Gründer Alexandra und Jan-Oliver Stück eingefunden, um über ihre Erfahrungen am Markt zu sprechen und welche Trends gerade den Markt dominieren. Mit dabei waren auch Dr. Julia Riedmeier und Moderator Tom Junkersdorf vom Luxus-Lifestyle-Podcast TOMorrow.
1. Hard Luxury dominiert
Laut Bain & Company beläuft sich der globale Luxus-Sekundärmarkt auf rund 45 Milliarden Euro. Mittlerweile normalisiert sich der Markt allerdings, vor allem nach dem Allzeithoch, das durch die Pandemie geprägt wurde. „Der Erfolg auf dem Sekundärmarkt ist oft ein Indikator für die Stärke einer Marke“, so Dr. Julia Riedmeier. In der Regel befeuern Preisanstiege im First-Hand-Markt die Nachfrage nach Pre-Loved-Produkten.
„Chanel ist berüchtigt für jährliche Preiserhöhungen. Der Preis einer Medium Timeless Classic Flap Bag hat sich seit 2019 verdoppelt und liegt inzwischen bei über 10.000 Euro, das zeichnet sich auch in der Nachfrage auf dem Pre-Loved-Markt ab“, erzählt SACLÀB Co-Founderin Alexandra Stück. Im Vergleich zu Hermès erzielen Pre-Loved Chanel-Handtaschen allerdings keine hohen Prämien und werden generell nicht über ihrem ursprünglichen Wert verkauft. „Eine Timeless Medium Classic Flap Bag erreicht bei SACLÀB im Durchschnitt rund
60-70% ihres Store-Preises, während sich der Wert eines Hermès-Klassikers beim Verlassen der Boutique bereits mindestens verdoppelt.“
2. Secondhand-Designertaschen als Investment
In unsicheren Zeiten möchten wir uns mit Luxus wohlfühlen, weshalb Dr. Julia Riedmeier bekräftigt: „Menschen wenden sich verstärkt Brands zu, die durch handwerkliche Qualität und lange Tradition überzeugen – und dabei Sicherheit und Wohlbefinden geben.“ Hermès und Chanel zeichnen sich nicht nur durch ihre einzigartige Heritage aus, sondern auch durch gezielte Verknappung.
„Wir sehen zum einen die leidenschaftlichen Vintage-Liebhaber, die gezielt nach Modellen suchen, die schlichtweg nicht mehr produziert werden. Zum anderen gibt es aber auch Sammler, die nicht warten möchten. Hier kommt SACLÀB ins Spiel, wir bieten direkten Zugang zu streng limitierten Stücken.“ Neben der ikonischen Kelly Bag zählt die Hermès Birkin zu den Bestsellern bei SACLÀB. „Der Wiederverkaufswert der beliebten Birkin 25 Togo Gold-on-Gold ist bei SACLÀB seit 2020 um 73% gestiegen. Ihre begrenzte Verfügbarkeit steigert die Begehrlichkeit auf dem Sekundärmarkt“, sagt Alexandra Stück.
3. Superfakes erkennen beim Secondhand-Designertaschen Kauf
Es ist eines der großen Probleme der Branche. Superfakes sehen nicht nur täuschend echt aus, sie werden auch mit viel Expertise gefertigt. „Rein rechtlich können nur die Brands selbst, wie Hermès oder Chanel, die Echtheit eines Produkts bestätigen“, erklärt Jan-Oliver Stück. Damit man beim Kauf von Secondhand-Designertaschen nicht in die Falle tappt, sollte man sich also immer auf die Profis verlassen.
„Ein Superfake zu erkennen ist Millimeterarbeit. Es gibt auch sogenannte Patchwork-Bags, wo echte Elemente in eine Fälschung eingebaut werden. Das erfordert echte Expertise. Wenn wir bei SACLÀB auch nur den kleinsten Zweifel an der Echtheit einer Tasche haben, schicken wir sie zurück.“
Für Resale-Plattformen sieht Jan-Oliver Stück Potenzial in KI-gestützter Bildanalyse, allerdings nur als unterstützendes Tool: „Wir arbeiten gerade mit einem KI-Start-up zusammen, das auf unsere Bilddatenbank zurückgreifen darf.“ Den Human Touch bei der Authentifizierung würde das allerdings nicht ersetzen. „Wir fassen die Taschen an, riechen am Leder, prüfen die Haptik. Das sind essentielle Schritte bei der Prüfung einer Handtasche.“
4. Einfluss von Social Media – Logomania vs. Quiet Luxury
Plattformen wie TikTok beeinflussen die Wahrnehmung von Luxusprodukten und die Nachfrage nach bestimmten Modellen – so entscheidet sich auch, welche Secondhand-Designertaschen besonders oft nachgefragt werden. „Die schnelle Erkennbarkeit ikonischer Taschen auf visuellen Plattformen spielt gerade für die neue Generation an Luxury-Shoppern eine immer größere Rolle“, erklärt Dr. Julia Riedmeier. „Gleichzeitig entscheiden sich viele Kund:innen bewusst gegen Logos und suchen nach Produkten, die Quiet Luxury verkörpern.“
Alexandra Stück erklärt: „Obwohl die Hermès-Klassiker keine auffälligen Logos haben, haben sie sich auf Instagram, TikTok und Co. zu echten Hype-Items entwickelt. Trotz ihrer globalen Bekanntheit galten sie lange Zeit als Connoisseur-Pieces mit einer gewissen If You Know, You Know-Ästhetik.“Wichtig sei auch die Abgrenzung von Fakes zu Dupes, einem Trend, der gerade durch TikTok angeheizt werde.
„Bei einem Superfake stimmt zwar oft die Qualität, aber eben nicht das geistige Eigentum“, erklärt Dr. Julia Riedmeier. „Dupes bzw. Duplikate hingegen imitieren den Stil einer Marke
oder eines Produkts, wobei Urheber- und Markenrechte nicht verletzt werden.“
5. Zertifizieren Marken bald Secondhand-Designertaschen?
„Der Luxus- Sekundärmarkt wächst rasant, bis zu viermal schneller als der Primärmarkt. Sich nicht am Wiederverkauf zu beteiligen ist meiner Meinung nach eine verschenkte Opportunity“, findet Jan-Oliver Stück. Damit könnten Brands auch gerade in Bezug auf Fakes die Kontrolle zurückerlangen.
Balenciaga hat beispielsweise seinen eigenen Preloved-Markt nicht nur für Secondhand-Designertaschen gestartet bei dem Teilnehmer:innen Bonuspunkte sammeln können. So werden die eigenen Teile auch im Sekundärmarkt innerhalb der eigenen Marke gehandelt.
Aber wie könnte ein Einstieg in den Pre-Loved-Markt aussehen? Es gibt viele Beispiele aus anderen Produktkategorien, erklärt Dr. Julia Riedmeier, zum Beispiel aus der Luxus-Automobil- oder Uhrenbranche. „Dabei könnte einerseits das Kuratieren von Vintage-Stücken und deren Verfügbarkeit bei exklusiven Anlässen oder ein Test- Ballon mit einem erfahrenen Partner ideale erste Schritte sein.“