Erfahrung mit Polestar 3 und Polestar 4 – Der Stern aus und auf dem Eis

In einer Zeit in der die EV-Branche wild über die Zukunft von Tesla diskutiert (weil sich dessen Besitzer Elon Musk sich nicht gerade zum Vorteil seines Unternehmens in die Politik diverser Länder einmischt) könnte eine Automarke nicht unbeeindruckter von dieser Aufregung sein: Polestar.

Seit seinem Unternehmensstart 2017 hat die Marke bereits vier verschiedene Modelle auf den Markt gebracht – und es werden in den nächsten 18 Monate noch zwei weitere dazukommen.

Sein Designer (der gerade das Unternehmen verließ) gab ungewohnte Direktiven aus. Wie etwa, dass man die Autos nur in vier verschiedenen Farben kaufen kann.

Das ist nur ein Beispiel für die Ideen des Autobauers. Eine völlig neue Marke, die nicht auf Heritage, wie viele anderen, Rücksicht nehmen muss. Ein Vorteil keine Kund: innen-Erwartungen vor den Kopf zu stoßen, sondern „out of the box“ und „Auto neu“ zu denken. Man hat sich allerdings eine andere Prämisse als die Performance zu Herz genommen: sicher zu sein.

Polestar
Seitdem der erste Polestar das „Licht der Straße“ erblickt hat, ist einiges geschehen.

Die schwedische Automarke mit ihren Verbindungen zu Volvo, führt seine Autos gerne aufs Eis im Norden Schwedens, um dort auf zugefrorenen Seen Traktionskontrolle & Co zu testen und zu verbessern. Dass es dafür auch den richtigen Satz Reifen braucht, den man z.B. mit Michelin entwickelt hat, ist ein weiteres Indiz, wie sehr sich das Unternehmen dahinter geklemmt hat, seinen Kund:innen etwas besonderes zu bieten. Und das bis ins letzte Detail.

Am Eis in Saalbach-Hinterglemm

Die schwedische Marke hat sich einen Ruf für hohe Sicherheitsstandards erworben, da sie auf die umfangreichen Sicherheitstechnologien von Volvo zurückgreift. Sie nutzt Volvos langjährige Erfahrung in der Sicherheitsforschung und -technik, um Autos zu entwickeln, die sowohl im aktiven als auch im passiven Bereich eine hohe Sicherheit bieten.

Warum wir in das Ski-Weltcup Dorf Saalbach-Hinterglemm in der Nähe von Salzburg reisen mussten, wird schnell klar: Um die Autos auch auf festgefahrenem Schnee und vereisten Straßen zu testen. Auf 1.000 Metern Seehöhe sind diese nämlich garantiert. Zusätzlich: ein wunderschönes Winter-Panorama bei strahlendem Sonnenschein. Man kann sich also schon fast keine besseren Bedingungen wünschen.

Polestar 3
Polestar 3 in Saalbach Hinterglemm.

Wir fahren den Polestar 3 und Polestar 4 Probe und nicht nur ich, sondern auch meine Beifahrer an beiden Tagen sind überrascht, wie sicher beide Autos selbst bei diesen Bedingungen auf den Straßen sich fahren. Besonders als wir eine verschneite Forststraße mit dem 3er erklimmen, wird schnell klar, dass es kein leeres Gerede ist, wie sehr man in Nordschweden die zugefrorenen Seen zum Testgebiet auserkoren hat.

Reichweitensieger im Winter – Polestar gewinnt gegen 23 Automarken

Apropos Kälte: Im hohen Norden, wo die Temperaturen schnell einmal unter Null sinken und besonders im Winter lange nicht mehr darüber auftauchen, ist die ausgekügelte Technologie rund um die Batterien der Polestars zu Testsiegern geworden. Denn diese können – um Kaltstarts zu vermeiden – per App vor dem Losfahren bereits aufgewärmt werden. Damit kann man die Reichweitenausbeute im Winter deutlich erhöhen. Aber nicht nur das.

Und so hat der der Long Range Dual Motor Polestar 3 den weltweit größten unabhängigen Winterreichweitentest gewonnen. Mit einer Gesamtstrecke von 531 km in anspruchsvollen Bedingungen in Norwegen setzte sich der siegreiche Polestar 3 gegen 23 Wettbewerber aus verschiedenen Segmenten durch.

Übrigens: Viele Automarken versprechen eine Reichweite von 482 Kilometer (300 Meilen), allerdings haben von 23 getesteten Marken nur 4 überhaupt diese Marke erreicht. (Beschämend für eine Branche, die doch so sehr auf Transparenz setzt.)

12 wissenswerte Fakten über Polestars Autos

  1. Ursprung als Performance-Marke
    Sie begann als eigenständige Performance-Tuning-Firma für Volvo, spezialisiert auf Motorsport und Hochleistungsmodelle.
  2. Volvo- und Geely-Tochter
    Seit 2017 ist sie eine eigenständige Elektroauto-Marke im Besitz von Volvo und dessen Mutterkonzern Geely.
  3. Elektrifizierung als Kernfokus
    Es werden ausschließlich vollelektrische oder teilelektrifizierte Fahrzeuge produziert. Damit will man sich als nachhaltige Alternative zu Tesla etablieren. Die Autos werden derzeit in China produziert und in UK sowie Schweden designt.
  4. Minimalistisches skandinavisches Design
    Die Fahrzeuge zeichnen sich durch ein klares, funktionales und hochwertiges Design aus – typisch für skandinavische Ästhetik.
  5. Innovative Bedienkonzepte
    Die Fahrzeuge setzen auf ein Android-basiertes Infotainmentsystem von Google, das tief in die Fahrzeugfunktionen integriert ist.
  6. Nachhaltigkeitsstrategie
    Die Marke verfolgt ambitionierte Umweltziele, darunter das Polestar 0 Project, mit dem bis 2030 ein vollständig klimaneutrales Auto entwickelt werden soll. Im Moment werden die Fabriken bereits mit erneuerbarer Energie versorgt.
  7. Bekannte Modelle
    • Polestar 1 (2017–2021): Ein Plug-in-Hybrid-Sportcoupé mit 609 PS und 124 km elektrischer Reichweite.
    • Polestar 2 (seit 2020): Eine vollelektrische Mittelklasse-Limousine als Konkurrent zum Tesla Model 3.
    • Polestar 3 (ab 2023): Ein elektrischer Performance-SUV.
    • Polestar 4 & 5: Neue Modelle mit modernster Technologie und verbessertem Design.
    • Polestar 6: Dieses Modell wird ein Roadster sein.
    • Polestar 7: Der nächste SUV, der – wie im Jänner 2025 bekannt wurde – das erste Polestar-Modell sein wird, das in Europa und nicht in China gebaut wird. Das Release-Date ist für den Polestar 7 aber noch nicht bekannt gegeben worden.
  8. Direktvertriebsmodell
    Die Marke verkauft seine Autos direkt online oder in sogenannten „Polestar Spaces“ – moderne Showrooms ohne klassische Autohändler.
  9. Wiederverwertbare Materialien
    Die Marke setzt stark auf nachhaltige Materialien wie recyceltes Plastik, nachverfolgbares, chromfreies Leder und innovative Stoffe aus Naturfasern.
  10. Rennsport-Erbe
    Obwohl Polestar heute eine Elektroauto-Marke ist, hat sie eine Motorsport-Vergangenheit und war in der Tourenwagen-Meisterschaft (STCC) sehr erfolgreich.
  11. Digitaler Schlüssel
    Ab Feber 2025 ist es möglich, den Schlüssel auch digital mitzuführen und im Apple Wallet abzuspeichern. Damit kann man die Autos mit iPhone oder Apple Watch entsperren und starten.
  12. Das Bike zum Auto
    Polestar möchte an der Decarbonisierung der Städte mitwirken und hat in diesem Sinne auch eine Kooperation mit dem schwedischen Elektrozweiradhersteller CAKE ein Elektro-Moped hergestellt, das man im Kofferraum mitführen und dort sogar (über die Autobatterie) laden kann.

Danke für die Einladung an Polestar. Dieser Artikel ist keine entgeltliche Einschaltung. Es wurde kein Einfluss auf den Inhalt genommen.

Abonniere unseren EntreNousLetter und bleibe am neuesten Stand. Verpasse keine Updates über Mode, Kunst, Beauty & Lifestyle!

Scroll to top
Close
×