Pauline Ducruet: Von Monacos Königsfamilie in die Welt der Mode

Von Kindheit an war die Welt der Mode für Pauline Ducruet fester Bestandteil ihres Lebens. Kein Wunder, denn als Tochter von Prinzessin Stéphanie von Monaco und Enkelin von Hollywood-Legende Grace Kelly (Namensgeberin der Hermès Kelly Bag) ist Ducruet mit Mode aufgewachsen, die sie auch in ihrem Kleiderschrank begleitet. Dazu zählen Erbstücke, wie eine Harley-Davidson-Lederjacke ihrer Mutter sowie ein beiger Givenchy-Mantel, der Großmutter Grace gehörte und wohl auch emblematisch für deren ikonischen Stil stehen kann.

Pauline Ducruet lässt es aber nicht dabei als Adelsspross sich in die Schlange der endlosen Charity-Termine und Empfänge einzureihen, sondern möcht als eines der jüngsten Grimaldi-Familienmitglieder ihren ganz eigenen Fußabdruck in der Modewelt hinterlassen.

Pauline Ducruet’s Alter Designs

Seit 2018 ist das Label Alter Designs als genderfreie Modemarke mit ganz eigener Philosophie unterwegs. Dabei strahlen die Modelle – wie für den Zeitgeist üblich – Minimalismus aus und brechen konventionelle Geschlechternormen.

Es geht darum Barrieren abzubauen und eine Garderobe für alle anzubieten.

– Pauline Ducruet

Beschreitet Pauline Ducruet mit ihrer Marke damit Neuland? Wohl kaum. Allerdings reiht sie sich in die Reihe einer neue Generation, die sich in der Mode beständig und immer lauter werdend, ihren Weg bahnt.

Die eigene Biographie ist es, die Ducruet natürlich ebenfalls beeinflusst. Da wäre zum einen neben den erwähnten Ahninnen dieser ganz bestimmte „style sans effort“, der für die französische Riviera charakteristisch ist, zum anderen Raf Simons Entwürfe, die während seiner Zeit bei Dior Geschichte schrieben oder auch Demna’s Ansatz des Upcyclings.

Pauline Ducruet steht mit beiden Beinen fest am Boden. Ob ihr Label Alter Designs die Modelegende rund um das monegassische Königshaus fortsetzen wird?

Damit kommen wir zu einem weiteren Dechiffrierungsversuch der neuen Designer:innen-Sprache, welche modeaffine Zielgruppen mit ihren aktuellen Codes ansprechen müssen. Denn Alter Designs basiert nicht nur auf dem Konzept vorhandene Teile aus dem Kleiderschränken neu zu interpretieren, sondern natürlich (und hier kommt der Verkaufspart) auch nachhaltig produzierte Teile anzubieten.

Ducruet’s Teile umfassen elegant drapierte Jumpsuits aus Satin, Trenchcoat-ähnliche Hemden und dekonstruierte Patchwork-Jeansjacken, die aus upgecycelten Stoffen von Nona Source hergestellt wurden.

Ein Pullunder („The Rob Knit“) mit „One-Size-Fits-All“ und ohne weitere Maßangaben hinterlässt dann allerdings einen Rookie-Beigeschmack, den sie mit dem „Made to Order“-Prinzip für besondere Pieces, wie einer Denim-Jacke, wieder wett macht.

Paulin Ducruets Curriculum Vitae strotzt, wie man es vom Mitglied eines Königshauses erwarten würde, mit den richtigen Namen und Postleitzahlen. Ihre ersten Schritte setzte sie durch Praktika bei Louis Vuitton und Vogue, sie studierte am Istituto Marangoni in Paris und schloss ihre Ausbildung an der renommierten Parsons School of Design in New York ab. Dazu kommen hymnische Mitteilungsheft-Sätze, die ihr Vogue Porträtartikel schreibt. Einer davon: „Ihre ausdrucksstarke Fashion Week-Garderobe spiegelte eine eklektische und bodenständige Sensibilität wider, die einem moderen Royal angemessen ist.“

Mit 26 startete sie 2018 also ihre unternehmerische Reise und widmete sich zwei Jahre lang der Verwirklichung ihrer Mode-Vision in Form von Alter Designs.

Für ihre ersten Stücke – Kollektionen gibt es, wie bei vielen anderen Labels ihrer Generation nicht – ließ sich Ducruet von den klaren Linien moderner Architektur inspirieren, zollt aber auch den Frauen ihrer Familie Tribut. „Meine Mutter hat mich immer ermutigt, mich auszudrücken und mir selbst treu zu bleiben“, so Ducruet, „diese Freiheit ist es, die mich inspiriert.“

Fotos: Alter Designs

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