Startklar zum Nähen: 5 Näh-Tipps für Anfänger

Das Nähen erlebt in den letzten Jahren ein regelrechtes Comeback unter handwerklichen Tätigkeiten. Neu beim Nähen? Kein Problem, denn mit den richtigen Näh-Tipps und einer Grundausrüstung werden dir schon bald eigene Meisterwerke gelingen.

Hier kommen 5 Näh-Tipps für Anfänger von Ute und Nicole Schmidt, die einen Online-Shop für Schnittmuster betreiben und dabei helfen, das ersten Projekte zu verwirklichen. 

Näh-Tipp 1: Die eigene Nähmaschine kennenlernen

Bevor du loslegst, solltest du dich mit deiner Nähmaschine vertraut machen und
herausfinden, was sie kann (oder auch nicht). Der Grund: Jede Maschine unterscheidet sich von der anderen.

Dabei ist es wichtig ein Gefühl für die verschiedenen Stiche entwickeln, die deine Nähmaschine hat. Außerdem empfehlen wir dir, an einem Stück Stoff auszuprobieren, ob grundlegende Dinge wie die Nadel, der Faden und die Fadenspannung stimmen.

Schau dir auch die Nähfüße an und mache dich sowohl mit den Standardfüßen deiner Maschine als auch mit speziellen Nähfüßen vertraut. Da manche das Nähen wesentlich vereinfachen können, sollten auch Anfänger wissen, welche Nähfüße du hast und wofür sie eingesetzt werden.

Näh-Tipp 2: Das richtige Nähzubehör kaufen

Nähen kann zur echten Geduldsprobe werden. Leichter wird die Arbeit durch das richtige Zubehör. Bereits zu Beginn solltest du – neben einer Nähmaschine und Garn – die folgenden Hilfsmittel besitzen:

  • Nahttrenner
  • Stoffschere
  • Rollschneider und Schneidematte
  • Stecknadeln und/oder Stoffklammern/Wonder Clips
  • Schneiderkreidestift und Trickmarker

Näh-Tipp 3: Das richtige Schnittmuster zum Nähen

In Sachen Schnittmuster hast du die Qual der Wahl. Da passiert es schnell, dass
man ein Schnittmuster wählt, das zwar toll aussieht, aber eigentlich zu schwer für
Anfänger ist oder das gar nicht zum eigenen Kleidungsstil passt.

Toll ist, wenn es zu dem Schnittmuster eine Videoanleitung gibt, die du dir vorher ansehen kannst. Dann merkst du schnell, ob du dir die einzelnen Schritte zutraust oder nicht.

Weiterhin ist es wichtig, dass du das Schnittmuster danach auswählst, welche Stoffe dir zur Verfügung stehen beziehungsweise welche Stoffe du bereits nähen kannst. Schließlich hast du nichts von einem Schnitt, der nur aus Stretch genäht werden kann, wenn du mit diesem Material noch gar nicht arbeiten kannst. Ideal für den Anfang ist es also, ein Schnitt-Muster auszuwählen, das die Stoffauswahl nicht allzu sehr einschränkt.

Näh-Tipp 4: Es ganz genau nehmen

Damit ein Nähprojekt zum echten Erfolg wird, kommt es häufig auf Kleinigkeiten an. Damit das Kleidungsstück letztlich wirklich passt, gilt es, sich exakt an die Vorgaben zu halten. Daher solltest du dir die Nähanleitung beziehungsweise das Schnittmuster immer wieder genau ansehen und die Nahtzugabe einhalten!

Was ist eine Nahtzugabe?

Diese erlaubt dir, die den Stoff mit einem Zick-Zack-Stich (oder einem Overlock) den Stoff zu versäubern und damit vor dem Ausfransen zu bewahren.

näh-tipps

Ein Tipp für das Einhalten der Nahtzugabe ist folgender

Klebe mit einem farbigen Klebeband eine Markierung rechts neben die Nadel – genau in dem Abstand, den die Nahtzugabe hat. Der Klebestreifen sollte parallel zum Nähfuß liegen, sodass die Naht beim Nähen genau an der richtigen Stelle entsteht.

Die Naht ist schief geworden?

Wer ein perfektes Kleidungsstück will, greift in diesem Fall zum Nahttrenner. Eine Naht aufzutrennen, dauert höchstens ein paar Minuten und ein gutes Endergebnis sollte dir den Aufwand wert sein. 

Zum Schluss geht es ans Versäubern

Wie der Name schon sagt, geht es in diesem Arbeitsschritt darum, die offenen Stoffkanten so mit Stichen einzufassen, dass der Stoff nicht ausfransen kann. Am besten gelingt dies mit dem Zickzackstich deiner Nähmaschine. 

Näh-Tipp 5: Welche Nähnadel benötige ich?

Einer der wichtigsten Näh-Tipps: Es empfiehlt sich, darauf zu achten, immer die passende Nähnadel zu benutzen. Denn: Es gibt verschiedene Nadeltypen, die sich in ihrer Eignung für ein bestimmtes Material oder einen Anwendungsbereich unterscheiden. Um welchen Nadeltyp es sich jeweils handelt, erkennst du an der Bezeichnung auf der Verpackung. Optisch unterscheiden sich Nähnadeln vor allem in der Dicke und der Form ihrer Spitze. Als Anfänger brauchst du nur die Universal- und Jerseynadel, alles andere sind Spezialitäten.

Warum gibt es Jerseynadeln?

Jerseynadeln haben eine abgerundete Spitze. Sie ist notwendig, damit das Strickgewebe des Jerseys nicht verletzt wird. Sonst entstehen schnell Löcher neben der Naht.

Fazit

Gerade zu Beginn können auch einfache Nähprojekte eine echte Herausforderung
darstellen. Mit den genannten Tipps und Geduld kommst du aber ganz sicher ans
Ziel und kannst dich mit der Zeit von einfachen Designs zu komplexeren Projekten
steigern.


Zu den Autorinnen Ute und Nicole Schmidt

Für Ute und Nicole Schmidt ist das Nähen ihre Berufung. Mutter und Tochter nähen schon von klein auf. Ute Schmidt ist Marketingkauffrau und Nicole Schmidt studierte Informatikerin. Als Familienunternehmen betreiben sie gemeinsam einen Online-Shop rund um Nähen, Stricken, Plotten und Basteln – für Anfänger:innen bis Fortgeschrittene: für alle gibt es das richtige Produkt. Mehr unter: cheznu.tv

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