The Amazing Queendom of Funga von Milana Abensperg und Traun
Milana Abensperg und Traun führte die Arbeit nach Mexiko und entdeckte ihr Liebe für die außergewöhnliche und höchst spannende Welt der Pilze. Diese Faszination goss sie in Form: Ihre Plattform und Podcast Funga entstanden.
Dieser Artikel erschien in der 2. Ausgabe unseres Magazins, das du hier bestellen kannst.
Pilze gehören zu den ältesten Geschöpfen auf unserem Planeten, deren Heilkräfte bei Weitem noch nicht vollständig erforscht sind. Als eigene Gattung sind sie weder Tiere noch Pflanzen, sondern werden als Eukaryoten bezeichnet und entwickelten sich vor über 90 Millionen Jahren. Heute werden ihre enormen Heilkräfte in der Pflanzenmedizin eingesetzt. 180 bisher bekannte Pilze können durch den Wirkstoff Psilocybin eine ganz besondere Wirkung im menschlichen Gehirn entfalten. Was unter dem Schlagwort „Magic Mushrooms” jahrzehntelang stigmatisiert wurde, erlebt gerade eine wahre Renaissance in den Neurowissenschaften.
Nach der Illegalisierung in den 1960er Jahren forscht man intensiv, um therapieresistente Depressionen, Zwangsstörungen oder Cluster-Migräne zu behandeln. Fest steht schon jetzt: Die vielen Einsatzmöglichkeiten von Pilzen und ihr noch unausgeschöpftes Potential ist enorm.
Auch Milana Abensperg und Traun ist nach ihren ganz persönlichen Erfahrungen fasziniert. Mit ihrer Liebe für Fotografie, Kunst und Ästhetik stellte sie die Plattform Funga auf die Beine und ließ so ein ganz eigenes Universum entstehen.
Woher kommt dein Interesse an Pilzen und ihren Wirkungen?
Milana Abensperg und Traun: „Anfang 2020 bin ich nach Indonesien gereist und mit einem Freund auf eine Insel gefahren, wo es eine wunderschöne Naturlandschaft gibt. Wir überquerten die Insel mit einem Jeep um zu einer Lagune zu fahren, wo ich meine erste transzendentale Erfahrung mit psychedelischen Pilzen hatte. Die Dosis war ungewollt hoch, führte aber zu völliger innerer Klarheit. Ich sage gerne, dass es wie ein Gespräch mit Gott war, das mich dazu brachte, vieles über mich selbst und meine Umgebung zu verstehen. Das hat mich in großer Weise verändert und mein Bewusstsein definitiv geöffnet. Es war der Moment, in dem ich das heilende Potenzial von Psychedelics verstanden habe.“
„Mexiko hat etwas sehr Spirituelles und Magisches, weshalb sich viele angezogen fühlen.“
– Milana Abensperg und Traun
Wir erreichen dich gerade in deiner aktuellen Heimat. Erzähle doch bitte, wie du nach Mexiko City gekommen bist!
Milana Abensperg und Traun: „Ursprünglich war es nicht mein Plan nach Mexiko zu gehen. Vorher habe ich in New York gelebt und bin am Anfang der Pandemie zurück nach London gegangen, wo ich im Bereich der Filmproduktion gearbeitet habe. Als Freunde spontan beschlossen haben nach Mexiko zu reisen, fragten sie mich, ob ich mitkomme. London war grau und deprimierend und ich ergriff die Gelegenheit. Ich habe mir ein One-Way-Ticket gebucht und hier sofort einen Job gefunden, weil Hollywood wegen der Pandemie noch geschlossen war und viele Produktionen nach Mexiko zogen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass diese Welt nichts für mich ist, obwohl Filme eine große Passion von mir sind. Zum einen ist es eine oberflächliche Welt, zum anderen brauche ich meine Routine und ein Job in der Filmindustrie lässt diese nicht zu. So habe ich beschlossen Funga zu gründen. Dafür war Mexiko der perfekte Ort. Drei Jahre später bin ich immer noch hier.“
Was ist das Besondere an Mexiko, wenn es um Pilze geht?
Milana Abensperg und Traun: „Der Bankier und Mykologe R. Gordon Wasson reiste Mitte der 1950er Jahre in das mexikanische Oaxaca, wo er mit María Sabina – einer mazatekischen Medizinfrau – Pilze nahm. Aufgrund eines Artikels im LIFE-Magazin, den er über diese Erfahrung schrieb, wurde die westliche Welt erstmals auf Magic Mushrooms aufmerksam. Alternative Heilpraktiken, insbesondere Pilze, sind tief in der Kultur Mexikos verankert und die indigene Bevölkerung verbindet damit ein enormes, jahrhundertealtes Wissen. Mexiko hat deshalb auch etwas sehr Spirituelles und Magisches, weshalb sich viele angezogen fühlen.“
CASA PEDREGAL x FUNGA-Panel in Mexiko-Stadt mit Dr. Joyce Braverman, Anna Paocova & Micologica
Wie ist es konkret zur Entwicklung von Funga gekommen?
Milana Abensperg und Traun: „Während der Pandemie und ihrer Mental Health Crisis, habe ich mitbekommen, wie viel Interesse plötzlich auch an Alternativer Medizin besteht. Es gab aber noch keine Plattform, die sowohl einen ästhetischen Anspruch, als auch Wissen rund um Pilze mit Fotografie, Kunst und meinen Themen, wie Meditation, Breathwork und Yoga kombiniert. Ich möchte damit Menschen helfen und Wege aufzeigen.“
Erzähle uns bitte über deinen Funga-Wein, den du gemacht hast!
Milana Abensperg und Traun: „Es ist ein Naturwein Rosé, der mit dem Pilz Cordyceps versetzt ist, der als Supplement verwendet werden kann. Cordyceps-Pilze wirken anregend und sind auch ein Aphrodisiakum. Das hat nichts mit Psychodelika zu tun, aber Alkohol ist bei vielen Anlässen in unserer Kultur mit dabei und ich fand es eine schöne Idee, den Pilz so auf den Tisch zu bringen.“
Naturwein Rosé mit dem Cordyceps-Pilz
Welche Pläne zu Funga hast du für die Zukunft?
Milana Abensperg und Traun: „Neben der Plattform und den Produkten möchte ich Retreats machen. Es soll ein Ökosystem, ein Universe of Funga werden. Darüber hinaus wäre es ein Traum auf der ganzen Welt Casa Fungas zu haben. Dort soll es Vorträge, Breathwork Lessons sowie Yoga und Cold Baths geben, eventuell ein Zimmer, das für Psychedelic Therapy designt ist. Mein Traum ist es, dass Psychedelics legalisiert werden und ein zugänglicher Teil unseres Gesundheitssystems werden. Wir müssen Vertrauen in die Natur haben, sie verfügt über ein angeborenes Wissen, um uns zu heilen.“
3 Buch-Empfehlungen von Milana
Wo ist denn in Bezug auf psychedelische Pilze der Unterschied zwischen Amerika und Europa?
Milana Abensperg und Traun: „In Europa gibt es viele, die darüber noch nichts wissen. Am ehesten noch in England, Portugal oder in den Niederlanden, aber ansonsten mangelt es einfach an der Bildung darüber. Das ist in Amerika ganz anders. Deswegen ist es mir auch wichtig mit Funga nach Europa zurückzukehren.“
Terence McKenna fasst es meiner Meinung nach gut zusammen: ’Psychedelics are illegal not because a loving government is concerned that you may jump out of a window. They are illegal because they dissolve opinion structures, culturally laid down models of behaviour and information processing. They open you up to the possibility that everything you know is wrong.’“
Milana abensperg und traun
Wie könnte denn die Anwendung von psychodelischen Pilzen in Zukunft aussehen?
Milana Abensperg und Traun: „Neurologisch verändern Psychodelics ja das Gehirn. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Man muss sie zwar nicht ständig nehmen, wie Psychopharmaka, aber man kann sie auch nicht nur einmal nehmen und dann erwarten, dass man geheilt ist. Was ich auf Funga zu vermitteln versuche, ist, dass nur durch Integrationsarbeit nachhaltige Veränderungen erreicht werden können. Die Arbeit vor und insbesondere nach einer hochdosierten psychedelischen Erfahrung sollte von Therapeut:innen geleitet werden, um die neuen Erkenntnisse in die Psyche richtig zu integrieren.“
Für weitere aktuelle, wissenschaftliche Studien über Psylocibin und deren medizinische Anwendung kann man sich unter anderem auch auf diversen Portalen, wie PubMed, informieren.
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