Während Mykonos für Schicki & Micki Pilgerstätte für Instagram-Wallfahrten geworden ist, glänzt die noch unbekannte Costa Navarino am Peloponnes mit einer ganz anderen Philosophie und einem neuen Hotel-Resort, das seinesgleichen sucht: Dem Mandarin Oriental Costa Navarino.
Noch nie von der Costa Navarino gehört? Keine Sorge, die Autorin dieses Artikels bis vor Kurzem auch nicht. Die erste Vermutung, dass es sich um eine italienische Küstenregion handelt, war gleich falsch, ist die Costa Navarino doch ein fast (noch) unbekannter Teil am Westpeloponnes. Archäologie-Nerds (mit seinen Ausgrabungen rund um die Festung Pylos) und Golfer:innen (wie Hollywood-Star Bill Murray) strömen allerdings schon seit längerem an diesen magischen Küstenort.
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Wer ins Paradies kommen möchte, muss lange Autofahren
Doch bevor man an der unglaublich schönen Küste im Mandarin Oriental Costa Navarino eincheckt, muss man sich auf eine etwas längere Anreise einstellen.
Erst landet man am Athener Flughafen, um dann 2,5 Stunden mit einem (flotten) Fahrer durch die griechische Landschaft zu düsen.
Vom griechischen Kapitän bis zur Entstehung des Mandarin Oriental Costa Navarino
Wie es in biblischen Geschichten üblich ist, beginnt die Erzählung am Ursprung, dem Urknall. Aber keine Sorge, es wird kurzweilig.
Warum die Küste mit dem brandneuen Mandarin Oriental Costa Navarino aufwarten kann und in dessen unmittelbarer Nachbarschaft ein W Hotel eröffnete, ist Vassilis C. Constantakopoulos zu verdanken. Der aus Messinia stammende Unternehmer und Reeder legte eine “Vom Tellerwäscher zum Millionär”-Karriere in der Schifffahrtsbranche á la Aristoteles Onassis hin.
Während letzterer den internationalen Jet-Set aufrührte und mit Jackie O. oder Maria Callas durch das Mittelmeer schipperte, begann Captain Vassilis mit der Förderung seiner Heimatregion, um die wirtschaftlich karge Gegend zu einer Destination für Luxus-Reisende zu machen.
Der Twist dabei: Dieser muss möglichst nachhaltig sein, um die atemberaubende Küstenlandschaft nicht zu zerstören.
Ökologische Standards für Küstenlandschaft
Überwacht von den Erben des 2011 verstorbenen Patriarchen, sind die Hotelbetriebe mit Auflagen dazu verpflichtet, ökologische Standards einzuhalten – sei es von Baumaterialien bis zu Lichtanlagen, die Hotels an bestimmten Stränden für die dort brütende Seeschildkröten abschalten müssen.
Die Geister, die man rief, sollen schließlich nicht die Oberhand gewinnen, gibt es doch genug abschreckende Beispiele. So ist die südfranzösische Küste mit ihren Betonverzierungen aus den 1960er Jahren Beweis dafür, wie es eben nicht geht.
Wie unberührt die Natur der Küste ist, bezeugt die Flora und Fauna in der angrenzenden Gialova Lagune: Hier finden sich Flamingos auf dem Weg nach Afrika ein und Europas einzige Chamäleon-Art gibt es nur um das angrenzende, gleichnamige Dörfchen Gialova.
Mandarin Oriental’s erstes Hotel in Griechenland
Die jahrelange Suche nach einem Hotelpartner, der die Philosophie zur Region und die Liebe zur Umwelt dieser teilt, sollte langwieriger werden, als man annehmen könnte. Schließlich übernahm die internationale Luxushotelkette Mandarin Oriental die Staffel und eröffnete im August 2023 ihr erstes Haus in Griechenland. Und das ohne Pomp und Trara, dafür mit exzellent durchdachtem Konzept und Service für die Gäste.
Die Sonne, die bei der ‘Golden Hour’ am Nachmittag durch die lichtdurchfluteten, uneinsehbaren Villen strömt und der unvergleichliche Duft von Kräuter bei Sonnenuntergang geben dem Mandarin Oriental Costa Navarino eine Urlaubsqualität, die den “Silent Luxury”-Gedanken verkörpern.
Blickt man aus der Vogelperspektive auf die Hotelanlage, ist man schnell irritiert, denn die modernen Stein-Villen sind mit grünen Dächern bepflanzt und in die Küstenlandschaft integriert. Damit werden sie beinahe unsichtbar.
2.000 Olivenbäume, darunter historische Exemplare, wurden behutsam ausgegraben und anschließend wieder neu eingesetzt, denn als “Nationalbaum” Griechenlands dürfen sie mit ihren knorrigen Stämmen natürlich im Resort nicht fehlen.
Und dabei sind wir noch gar nicht in einem der vier Restaurants der Hotelanlage gewesen!
Darf es noch ein bisschen mehr Luxus sein?
Das Restaurant Oliviera ist nicht nur wegen seiner grandiosen Aussicht auf der gigantischen Terrasse Prunkstück des Hotels, sondern auch wegen der ausgefeilten Karte, die Chef Bertrand Vagelas entwickelte. Für diese assemblierte er die Essenz traditioneller griechischer Gerichte aus den unterschiedlichsten Regionen (authentisch ‘to the core’) und münzte sie auf Fine Dining um.
Muss man erwähnen, dass viele der Zutaten nicht nur bio, sondern auch aus der Region bzw. manchmal sogar aus dem Nachbardorf stammen? Man muss. Wenn man nicht gerade dem Dessert Love me ‘nots pollen – einem Eis kredenzt auf einer weißen Schokoladenblüte aus Kamillenessenz und dem hoteleigenen Honig – verfallen ist, kann man sich zum Strand begeben. Aber nicht (nur) um zu schwimmen oder am Pool zu liegen, denn es warten weitere kulinarische Sensationen – ja, in der Mehrzahl!
Lukullische Genüsse am Strand des Mandarin Oriental Costa Navarino
Pizza Sapienza by Daniele Cason ist eine Erfahrung, die man gemacht haben muss. Jahrelang perfektionierte der Pizza-Maestro seine Teigrezeptur, arbeitete mit den unterschiedlichsten Weizen, um den richtigen für seine Ofen-Kreationen, wie Pizzino, Pancetta, Calzone und natürlich Pizza zu finden. Das schmeckt man mit jedem Bissen, wählt man das Degustationsmenü, das der neapolitanische Chef Fabio Avolio detailverliebt erklärt. Nebenan wartet das Tahir mit levantinischer Küche, das lovers of plant based food verwöhnt.
Im Haupthaus zurück gibt es noch die offene Lobby mit Ausblick auf die Bucht zu entdecken, die mit der integrierten Bar Three Admirals designierter Sundowner-Hotspot ist.
Der Name knüpft übrigens an das historische Erbe der Bucht an, denn das kleine Nachbarstädtchen Pylos wurde sowohl in der Antike, als auch im 19. Jahrhundert zur Kulisse erbitterter Seeschlachten. Heute warten die versunkenen Schiffe am Meeresboden auf neugierige Taucher:innen.
Das Mandarin Oriental Costa Navarino Spa – nicht nur für griechische Gött:innen
Mit einer Spa-Area auf 2.000 Quadratmeter, Saunen, Dampfbäder, einem 25 Meter langen Indoor-Outdoor-Pool mit (schon geahnt?) Panorama-Blick, ein luxuriös ausgestattetes Fitness-Studio, ein Hamam – die Liste der weiteren Bereiche scheint schier endlos.
Beim Spa-Konzept fokussiert man sich rund um die Elemente-Lehre und richtete dafür Treatment-Räume ein, die die Größe einer Hotel-Suite anderswo haben. Von Facial über Massage wie dem “Digital Wellness Escape” gibt es nichts, was der gehetzte Büromensch nicht ausprobieren möchte.
Apropos: Das einzige Bittere an einem Aufenthalt hier ist, dass man sich irgendwann an den Gedanken gewöhnen muss, das Paradies wieder verlassen zu müssen. Aber dafür existieren hunderte wunderschöne Momente am Speicher des Smartphones weiter.
Dieser Artikel erschien in unserer ersten Ausgabe des EntreNous-Magazins, das du in unserem Webshop bestellen kannst.
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