„Love is Blind Germany“: Unser Interview mit Steffi Brungs und Chris Wackert

In Zeiten, wo sich alles am Screen abspielt und selten Zeit für „echtes“ Kennenlernen und Gespräche auf Dating-Apps bleibt, die nicht sofort das Äußere abchecken, überzeugt die Reality Show „Love is Blind Germany“ (auf Netflix) mit seinem Konzept. Denn hier steht an oberster Stelle sich erstmal „nur“ über gemeinsame Gespräche kennen zu lernen und nicht über den visuellen Eindruck. (Mehr zum Konzept von „Love is Blind Germany“ unterhalb des Trailers.)
„Love is Blind Germany“ ist der Ableger des US-Vorbilds, das mich schon vor Jahren überzeugt und gefesselt hat – obwohl ich kein großer Reality-Fan bin und schon gar keine Dating-Shows ansehe! Umso spannender auch, wenn man dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Europa und USA entdecken kann.
Die Spielregeln von „Love is Blind Germany“:
Die Kandidat:innen treffen erstmals in Pods aufeinander. Das sind getrennte Kabinen, wo sie sich hören, aber nicht sehen können. Fragen stellen, zuhören, miteinander lachen und vielleicht sogar weinen, steht bei diesen Dates am Programm. Wie sehr dabei bereits Bindungen entstehen, ist jedesmal spannend zu sehen.
Der nächste Schritt: Der Augenblick, wo sich die Kandidat:innen, die sich verloben (!), das erste Mal sehen. Natürlich gibt es zahlreiche Spannungen zwischen den Kandidatinnen und den Kandidaten, die miteinander zusammen wohnen und sich über ihre Erfahrungen in den Pods austauschen. Denn nicht jeder datet von Anfang an exklusiv nur eine:n Partner:in.
Wir haben mit dem Moderatoren-Paar Steffi Brungs und Chris Wackert gesprochen und eines ist klar: Die beide sind vom Konzept der Sendung vollends überzeugt.
„Love is Blind Germany“ ist ein Erfolg! Glückwunsch! Jetzt natürlich die Frage: Würdet ihr als Singles an der Show teilnehmen?
Chris: Wir freuen uns unglaublich darüber, dass „Love is Blind Germany“ den Menschen so gefällt. Als Hosts der Show war es natürlich unglaublich schön zu sehen, welche Bindungen da innerhalb kürzester Zeit zwischen den Singles entstanden sind. Das erfordert Mut, du musst raus aus der Comfort Zone und dich fallen lassen. Mir gefällt es sehr, wie Menschen bei „Love is Blind“ zueinander finden. Also: Warum nicht?
Steffi: Mir hätte das auch gefallen. Es treffen dort einfach im allerbesten Sinne ganz normale Menschen aufeinander. Menschen, die sich im Alltag vielleicht nie getroffen hätten oder aneinander vorbeigeswiped wären. Die Pods und auch die Zeit danach sind eine schöne Möglichkeit, einen Menschen kennenzulernen, mit dem man im besten Fall den Rest seines Lebens verbringt.
Das erfordert Mut, du musst raus aus der Comfort Zone und dich fallen lassen. Mir gefällt es sehr, wie Menschen bei „Love is Blind“ zueinander finden.
Chris Wackert

Und wie sieht es mit einer „blinden“ Verlobung aus, ohne sich je gesehen zu haben? Wäre das auch etwas für einen von euch oder gar euch beide?
Steffi: Wir haben uns während der Dreharbeiten natürlich auch mal in die Pods gesetzt und haben schnell gemerkt, was das für eine besondere Stimmung ist. Da wir beide gerne reden und ich Chris Stimme unglaublich gerne höre, hätten wir uns durchaus auch in den Pods verlieben können (lacht).
Chris: Steffi hätte mich schon nach dem ersten Date mit ihrem Humor und ihrer Art zu quatschen bekommen. Wir zwei haben immer eine gute Zeit zusammen, ob man sich da jetzt bei sieht oder nicht, ist da fast egal (lacht)
Was findet ihr an dem Sendungskonzept „Love is Blind Germany“ so besonders und was hat euch angesprochen es zu moderieren?
Chris: Die Singles stehen für mich im Mittelpunkt. Egal in welchem Land: Bei Love is Blind machen immer Menschen mit, die ernste Absichten haben und mit denen man sich bestens identifizieren kann.
Steffi: Die Art und Weise, wie sich die Menschen kennenlernen ist unglaublich spannend. Alles kann, aber nichts muss. Ein Date in den Pods kann 2 Minuten dauern oder mehrere Stunden. Und dem Netflix-Team gelingt es dabei immer wieder, dass beim Schauen eine unglaublich tolle Stimmung entsteht. Für uns war es daher eine große Ehre, dass Netflix auf uns zugekommen ist.
Mit welchen Erwartungen seid ihr in die Show gegangen und was hat euch am meisten beim Dreh überrascht?
Chris: Wir sind mit großer Vorfreude in die Show gegangen. Wir haben uns auf die Singles, auf das Set, die Pods und natürlich auf unsere erste gemeinsame Moderation gefreut. Und dann gleich bei Netflix …
Steffi: Uns hat am meisten überrascht, wie gut das Sendungskonzept tatsächlich funktioniert und wie viele Menschen den Mut aufbringen sich zu verlieben und auch zu verloben. Es war schön zu sehen, dass die Deutschen mit ihrer Mentalität der Show einen ganze eigenen Charakter gegeben haben.

Der „Stern“ meinte, die Deutschen wären im Gegensatz zu den Amis nicht so romantisch unterwegs und die Funken würden bei den Kandidat:innen nicht gerade fliegen. Wie seht ihr das von eurer Warte als Moderatoren-Team?
Steffi: Wir haben davon auch gehört und waren doch sehr überrascht. Wir sind in Deutschland. Ein „Ich liebe dich“ bedeutet den Menschen hier sehr viel. Ein „I love you“ ist bspw. bei den Amerikanern viel schneller gesagt. Ich finde es total positiv, dass die deutschen Singles sich Zeit für ihre Gefühle nehmen und sich trotzdem trauen bei dem Experiment mitzumachen.
Chris: Ich sehe das genauso. In den Pods wurde über schwierige und sehr prägende Kindheitserfahrungen gesprochen oder über Religion. Es wurden Liebesbriefe geschrieben UND es wurde eben auch über die gemeinsame Leidenschaft Harry Potter gesprochen. Ich weiß nicht, wie heute gedatet wird, aber diese Mischung ist doch genau das, was ich bei Daten haben möchte. Tiefe und Alltägliches..
Worauf freut ihr euch bei der Reunion von „Love is Blind Germany“ schon?
Chris: Erst einmal freuen wir uns darauf, dass wir alle wiedersehen. Die Geschichten der Paare stehen für sich. Jedes Paar hat seine eigene. Mal geht es gut aus mal nicht. Wie im echten Leben. Und darüber wollen wir sprechen.
Steffi: Es ist das große Finale der ersten Staffel von „Love is Blind Germany“ und jeder Single, der mitgemacht hat, kann seht stolz auf sich sein. Wir freuen uns, dass sie zum Abschluss nochmal die eigenen Erfahrungen mit uns teilen. Natürlich wird es innerhalb der Truppe auch noch viel zu besprechen geben. Langweilig wird es jedenfalls nicht werden …
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