Á LA KATZ: Interview mit Laura Sänger

“Queen of Silk”, Laura Sänger, ist Gründerin des nachhaltigen Modelabels ‚La Katz’. Wir haben sie nicht nur für unseren EntreNous-Podcast interviewt, sondern auch für unser erstes Magazin interviewt.

Laura Sänger startete 2020 ihre Modemarke und baut sie nach und nach zur Lifestyle-Marke aus. Mit außergewöhnlichen Pop-ups an extravaganten Orten oder einem superkuscheligen Bademantel bringt sie eine gehörige Portion Glamour in das sonst so modeverschlafene Wien.

Laura Sänger

La Katz hat ein starkes 2023 gehabt. Wurde die Brand-Strategie adaptiert oder von Anfang an auf die gleiche gesetzt?

Die Brand-Strategie ist ein Prozess, der sich kontinuierlich verändert. Dieses Jahr haben wir beispielsweise einen großen Fokus auf Pop-Ups und Offline-Visibilität gesetzt. Das war Anfang 2023 aber nicht geplant, sondern entwickelte sich im Laufe der Zeit durch ständiges Lernen – sowohl durch Marktbeobachtung, als auch durch die Kund:innen. In einem überfüllten Markt muss man sich selbst und seiner Vision aber treu bleiben und aufpassen nicht ständig mit Trends mitzuschwimmen und sie so zu verwässern. Genauso ist es aber auch entscheidend, einen offenen Blick zu haben und flexibel auf Veränderung und Entwicklung zu setzen. Der Kern der Brand-Strategie sollte meiner Meinung nach, aber gleich bleiben.

Wahrscheinlich ist mein Stil zeitloser Maximalismus, gerne mit einem Augenzwinkern.

laura sänger

Nachhaltigkeit ist als Buzzword in der Mode gerade überall. Braucht es Richtlinien?

Das ist ein sehr komplexes Thema, das unbedingt industriebezogen betrachtet werden sollte. Bei der Modebranche ist die Frage, welche Perspektive wir einnehmen: Die der Kund:innen, die der Industrie oder die der Politik? Der Fokus liegt zur Zeit viel zu stark auf den Kund:innen. Diese konsumieren emotional und preisorientiert. Die Industrie passt sich diesem Marktmechanismus an und ist an den Preis und damit Profit gebunden. Ein Modelabel zu führen, ist sehr kapitalintensiv. Ein Beispiel: Ein Meter reine Seide kostet im Durchschnitt 25 bis 40 Euro. Ein Meter Polyesterseide 5 bis 10 Euro. Wenn aber der durchschnittliche Kunde gar nicht zwischen Plastik und Naturmaterial unterscheidet, wo ist dann für die Industrie der Anreiz etwas zu ändern? Ein erster Schritt müsste tatsächlich von der Politik kommen. Und zwar in Form einer Orientierungsrichtlinie, die ein nachhaltiges Kleidungsstück erfüllen muss.

In minimalistischen Zeiten wie diesen, wie sieht es mit Maximalismus á La Katz aus?

Farben symbolisieren für mich Lebendigkeit. Das Schöne daran: Je hochwertiger die Materialien, umso leichter lässt sich ein eklektisches Outfit stylen. Ich trage gerne monochrome Looks – das ist ja im Grunde minimalistischer Maximalismus. Die Basis ist oft schlicht. Zum Beispiel Jeans und einen Rollkragenbody von Wolford. Fokus lege ich dann eher auf Schuhe und Sonnenbrille. Wahrscheinlich ist mein Stil zeitloser Maximalismus, gerne mit einem Augenzwinkern. Fokus liegt auf Farben und Materialien.

Wen würdest du gerne einmal in La Katz sehen?

The one and only: Catherine Deneuve. Sie strahlt für mich alles aus, was auch La Katz symbolisiert: Eleganz, zeitlose Schönheit, Selbstbestimmung und auch ein klein wenig Gefährliches, Wildes, Unerwartetes.

Deine Styling-Tipps für die kommenden kalten Monate?

Als Basic einen hochqualitativen Wintermantel aus Naturmaterialien, wie Wolle, Kaschmir etc. Ich trage sehr gerne den Teddy Coat von Max Mara. Der gibt mir auch die Freiheit, beim Rest des Outfits die Temperaturen dezent zu ignorieren. Dazu Seidenpyjamas, denn Seide wärmt bei kalten Temperaturen, und Heels. Statt einer Handtasche ein gutes Buch, zum Beispiel „Why luxury lost its luster“ der britischen Journalistin Dana Thomas.

Fotos: Samir Novotny

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