Film-Herbst 2023: Von Ingeborg Bachmann bis „Killers of the Flower Moon“

Dass man „Barbie“ in das Sommerloch gestopft hat und auch noch mit dem Start von Oppenheimer (was mittlerweile in der Presse auch als „Barbieheimer“ oder „Barbenheimer“ bezeichnet wird) war ein genialer Schachzug von den Machern des mittlerweile größten Box-Office Hits einer weiblichen Regisseurin. Damit hat sich Greta Gerwig ein für allemal ein Denkmal gesetzt.

Doch im Herbst 2023 werden wieder andere Filme die Presse dominieren. Und neben „Oppenheimer“, der leider enttäuschte und in Bezug auf den historischen Geschehnissen gegenüber Minderheiten ziemlich tone-deaf ist, wird es noch andere Oscar-Anwärter geben.

Allen voran: „Killers of the Flower Moon“

Ein gewalt(iges) Epos von Martin Scorsese, der mit Leonardo DiCaprio, Lily Gladstone und Robert DeNiro aufwarten kann. DiCaprio könnte (zumindest wenn man den Trailer sieht) bereits seinem zweiten Oscar Platz zu hause machen.

Worum geht es in „Killers of the Flower Moon“?

Martin Scorseses Verfilmung von David Grann’s Sachbuch-Bestseller „Killers of the Flower Moon – Die Osage-Morde und die Geburt des FBI“ mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle hat bereits im Vorfeld Wellen in Hollywood geschlagen und wird von Apple TV+ produziert.

Der Film erzählt die Geschichte einer Reihe mysteriöser Morde an der indigenen Bevölkerung in Oklahoma der 1920er Jahre und verspricht, einer der faszinierendsten Filme des Jahres 2023 zu werden. Killers of the Flower Moon“ dreht sich um die FBI-Ermittlungen zu einer Reihe von Morden an amerikanischen Ureinwohnern vom Stamm der Osage, nachdem auf ihrem Stammesland Öl entdeckt worden war.

Mit DiCaprio in der Hauptrolle und einer unglaublichen Nebenbesetzung (darunter auch Oscar-Gewinner Brendan Fraser) ist dies ein Film, der nicht nur wachrüttelt, sondern auch den Fokus auf eine der Schattenseiten der US-amerikanischen Geschichte richtet.

Der Film hat bereits jetzt 97% auf dem Filmportal „Rotten Tomatoes“. Und dieses liegt sehr selten falsch.

„Killers of the Flower Moon“ soll am 6. Oktober 2023 in ausgewählten Kinos anlaufen, bevor er am 20. Oktober 2023 in den USA von Apple TV+ (unter dem Label Apple Original Films) und Paramount Pictures in die Kinos kommt. Außerdem ist eine nicht näher spezifizierte Streaming-Veröffentlichung auf Apple TV+ geplant.

Die Rückkehr auf den Wüstenplanet – „Dune: Part Two“

„Dune: Part Two“ ist ein weiterer mit Spannung erwarteter Film, der im Jahr 2023 in die Kinos kommen soll. Das Science-Fiction-Epos knüpft an den großen Erfolg seines Vorgängers „Dune: Teil eins“ wird dieses Science-Fiction-Epos die Geschichte von Paul Atreides fortsetzen, einem jungen Mann, der zu Großem bestimmt ist.

Unter der Regie von Denis Villeneuve verspricht die Fortsetzung einen tieferen Einblick in die komplexen politischen Machenschaften und die brutale Kriegsführung auf dem Wüstenplaneten Arrakis. „Dune: Part Two“ soll Frank Herberts fesselndem Universum noch mehr Tiefe verleihen. Die Vorfreude auf dieses Kinoereignis ist groß, denn es wird das Publikum zweifellos mit seinen atemberaubenden visuellen Effekten, seiner komplexen Erzählweise und seinen fesselnden Charakteren in seinen Bann ziehen.

Neben Zendaya und Timothée Chalamet, die schon im ersten Teil die Hauptrollen besetzt haben, spielen Léa Seydoux, Christopher Walken, Florence Pugh („Don’t Worry Darling“) und Austin Butler („Elvis“) sowie Rebecca Ferguson, die wieder in die Rolle von Lady Jessica schlüpft, mit.

Filmstart ist der 22. Oktober 2023

„Ingeborg Bachmann“: Eine literarische Liebesbeziehung

Während gerade „Alma“ (über Alma Mahler-Werfel) in den heimischen Kinos begeistert, kommt im Herbst ein weiteres Frauen-Porträt in die Kinos.

Bachmanns Vermächtnis und ihrem Einfluss auf spätere Schriftstellergenerationen ist groß, wirkt ihr Werk doch bis heute nach. Der Film bietet einen Blick auf die Macht des Erzählens und der literarischen Kunst. Kulisse ist Großteils die Wüste von Ägypten. Dorthin reiste Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps) mit ihrem jungen Freund Adolf Opel (Tobias Resch), um ihre Beziehung zu Max Frisch (Ronald Zehrfeld) zu verarbeiten.

Der Film wurde auf der Biennale im Februar bereits vorgestellt, wird aber erst am 19. Oktober in die Kinos kommen.

Übrigens ist es nicht der einzige Film, der Ingeborg Bachmanns Leben thematisiert. 2016 kam der Film „Die Geträumten“ mit Anja Plaschg (alias ‚Soap & Skin‘) und Laurence Rupp heraus.

„The Creator“: Ein Film über AI und Menschen

Kein Thema – neben dem Klimawandel – beschäftigt derzeit Menschen so wie AI, also Künstlicher Intelligenz. Und das zu Recht. Neben dem mittlerweile flächendeckenden Einsatz in den unterschiedlichsten Branchen und für die verschiedensten Zwecke, stellt man sich die Frage: Was soll AI überhaupt dürfen? Wie wird es die Welt von Morgen verändern? Wie viele Jobs werden von AI geschluckt? Ist das digitale Frankenstein-Experiment bereits jetzt nicht mehr aufhaltbar?

Weitere Fragen dazu stellt man sich in „The Creator“. Der Film mit John David Washington in der Hauptrolle, zeichnet die Zukunft als Dystopie in der Maschinen gegen Menschen kämpfen.

Künstliche Intelligenz (KI) spielt im Film „The Creator“ eine zentrale Rolle und dient sowohl als erzählerisches Mittel als auch als thematischer Unterbau. Der Protagonist, ein missverstandener Wissenschaftler, setzt die KI bei seiner Suche nach dem Geheimnis des Lebens ein. Durch seine Interaktionen mit dieser KI beginnt er jedoch, sich mit tiefgreifenden Fragen über Ethik, Identität und den Platz der Menschheit im Universum auseinanderzusetzen. Der Action-Film deutet an, dass wir mit der Erschaffung einer immer ausgefeilteren KI gezwungen sind, uns mit unseren eigenen Komplexitäten, Widersprüchen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen.

Der Film startet am 29. September 2023.

Titel-Foto: Apple TV+

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