Ist das Jahreshoroskop 2025 wichtig, Berit Freutel?
Egal ob Astro-Fan oder nicht: Jährlich ist es ein Fixstern in der medialen Szene und lässt uns auch heuer nicht zur Ruhe kommen. Die Rede ist vom Jahreshoroskop 2025. Wir haben der EntreNous-Astrologin Berit Freutel einige Fragen dazu gestellt, denn auch dieses Jahr wollen wir natürlich wissen, was das nächste Jahr für uns bereithält. Vielleicht könnte es wahr sein, vielleicht auch nicht. Unterhaltsam ist es auf jeden Fall für viele.
Einer der Dauerbrenner ist das Jahreshoroskop der Vogue oder jenes für Harper’s Bazaar.
Deswegen wollte ich von Berit wissen, was wir für das Jahreshoroskop 2025 wissen sollen und wie wir es lesen können.
Warum ist das Jahreshoroskop selbst für Personen, die keine Astro-Fans sind, so interessant?
Berit Freutel: „Spiritualität ist für keine Praxis, die wir nur bei Vollmond oder zum Jahreswechsel praktizieren – sondern eine Lebenseinstellung, ein Lifestyle. Zumindest für mich; und Astrologie hat ihren fixen Platz darin. Sie ist vielleicht nicht der Schlüssel zur Erleuchtung aber ein cooles Werkzeug – eine Symbolsprache, die hilft, das tiefe Zusammenspiel von Seele und Kosmos zu veranschaulichen, damit wir es wenigstens ein bisschen verstehen können, um dann den ganz großen Fragen näherzukommen: Warum sind wir hier? Warum agieren wir, wie wir agieren? Was sind unsere Herausforderungen, und was sind unsere Talente?“
Das heißt wir sollen uns mehr mit unseren „inneren Sternen“ auseinandersetzen?
Berit Freutel: „Astrologie verbindet die Sterne am Himmel mit unseren innersten Gefühlen, Bedürfnissen und Persönlichkeitsanteilen. Die Planeten und Zeichen sind Archetypen, die uns einen Spiegel vorhalten – manchmal gnadenlos ehrlich, manchmal tröstend, aber immer mit einem Ziel: Bewusstsein zu schaffen. Ich sehe ein Jahreshoroskop als Einladung, innezuhalten, den Blick nach oben zu richten und sich zu fragen: Was will 2025 von uns allen – und von mir persönlich? Wie kann ich das Beste aus diesem Jahr machen? Und als eine Aufforderung, sich mit der Sprache der Natur, die uns umgibt, vertraut zu machen. Die Mythologie zu erforschen, die hinter den Planeten, Göttern und Archetypen steckt. Astrologie ist eine interpretative Kunst – und jeder kann mitmachen. Und nein, die Sterne lenken nicht unser Leben. Kein Planet der Welt entscheidet über unser Schicksal. Vielmehr zeigen uns die Konstellationen, welche Energien gerade aktiv sind – mal unterstützend, mal herausfordernd. Es liegt an uns, wie wir darauf reagieren. Ein Jahreshoroskop ist wie ein Kaleidoskop: Es zeigt uns die Farben und Muster, die das kommende Jahr prägen, und lädt uns ein, daraus unser eigenes Bild zu machen.“
Spiritualität ist für keine Praxis, die wir nur bei Vollmond oder zum Jahreswechsel praktizieren – sondern eine Lebenseinstellung, ein Lifestyle.
berit freutel, astrologin
Was macht die Astrologie für dich so besonders?
Berit Freutel: „Astrologie und Horoskope helfen dabei das Zusammenspiel von Kosmos und Psyche bewusster zu erleben. Warum? Weil die großen transformativen Energien des Jahres – etwa Saturn und Neptun, die in den Widder wechseln, Jupiter der ins Zeichen Krebs wandert oder die Eklipsen in Fische und Jungfrau – nicht nur himmlische Ereignisse spiegeln, sondern auch unsere inneren Prozesse. Was wir in uns verändern, auch als Kollektiv, wird im Außen sichtbar – und umgekehrt; sei es im Beruf, in Beziehungen oder im Umgang mit uns selbst und anderen.“
Du hast das Jahreshoroskop 2025 für WOMAN anders gestaltet und den Aszendent in den Mittelpunkt gestellt. Wieso das?
Berit Freutel: „Es ist nicht wirklich revolutionär – sondern eigentlich nur frisch, bunt und transparent. Und ich habe mich bemüht etwas tiefer zu gehen und die Leserinnen mit ins Boot zu nehmen und aufzufordern selbst mitzudenken und zu interpretieren. Jedes Jahreshoroskop basiert auf den Bewegungen der Planeten: Welche Zeichen betreten und verlassen die Planeten wie Pluto, Neptun & Co? Welche Aspekte entstehen? Welche Planeten werden rückläufig, etc. Diese kosmischen Highlights werden dann für die verschiedenen Aszendenten und die damit verbundenen Häuser (Lebensbereiche) interpretiert – doch die meisten Menschen wissen das nicht und lesen nur ihr Sonnenzeichen statt das Aszendentenzeichen. Das ist der ganze Trick.“
Erkläre uns bitte den Unterschied!
Berit Freutel: „Während das Sonnenzeichen (Sternzeichen) nur die Grundstimmung und die große Überschrift eines Jahres liefert, zeigt der Aszendent, welche individuellen Lebensbereiche – also welche Häuser – tatsächlich betroffen sind. Das macht die Prognose viel persönlicher und konkreter. Der Aszendent, oft als ‚Aufgangszeichen‘ bezeichnet, ist das Sternzeichen, das zum genauen Zeitpunkt und am Ort der Geburt im Osten am Horizont aufstieg. Er wird durch die exakte Geburtszeit und den Geburtsort bestimmt und bildet die Basis jedes individuellen Horoskops.“
Der Aszendent zeigt also, wo genau die ‚Show des Lebens‘ stattfindet – ob ein Transit die Karriere, Beziehungen oder die innere Entwicklung betrifft.
berit freutel, astrologin
Was ist der Aszendent, und warum ist er wichtig?
Berit Freutel: „Während das Sonnenzeichen unsere Persönlichkeit und den Lebenskern beschreibt, zeigt der Aszendent, wie wir auf die Welt zugehen und wie wir von anderen wahrgenommen werden. Er ist ein ‚Schaufenster‘ – die Art und Weise, wie sich jemand nach außen präsentiert und spontan auf andere wirkt. Das vielleicht Wichtigste am Aszendenten ist, dass er die Position der Häuser im Horoskop bestimmt. Again: Die Häuser repräsentieren die Lebensbereiche, in denen sich das Leben abspielt – wie Beruf, Beziehungen, Familie, Kreativität, Spiritualität, soziale Gruppen etc. Je nachdem, welche dieser Häuser die Planeten im Jahr 2025 durchwandern, werden bestimmte Lebensbereiche unterschiedlich stark aktiviert. Der Aszendent zeigt also, wo genau die ‚Show des Lebens‘ stattfindet – ob ein Transit die Karriere, Beziehungen oder die innere Entwicklung betrifft. Ohne den Aszendenten bleibt die astrologische Deutung ungenau. Er ist der Schlüssel zu den Bühnen des Lebens, auf denen die kosmischen Dramen spielen. Ein Pluto-Transit zum Beispiel fühlt sich völlig anders an, wenn er die Karriere, Beziehungen oder die innere Transformation betrifft. Das Wissen um den Aszendenten ermöglicht es, diese Dynamiken klarer einzuordnen und besser zu verstehen, wo und wie die Energien wirken. Das macht den Aszendenten zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder astrologischen Deutung.“
Was ist der Unterschied zwischen Sonnenzeichen und Aszendenten?
Das Sonnenzeichen (oft „Sternzeichen“ genannt) beschreibt deinen innersten Kern – deine Persönlichkeit, deine Motivation und dein Selbstbild. Es ist das, was dich „von innen heraus“ antreibt. Der Aszendent hingegen ist „äußerlich“ und zeigt, wie du deine Persönlichkeit nach außen bringst und in die Welt trittst. Ein Beispiel: Dein Sonnenzeichen mag Löwe sein, was bedeutet, dass du stolz, kreativ und voller Strahlkraft bist. Aber dein Aszendent könnte Krebs sein, was darauf hinweist, dass du dich nach außen eher vorsichtig und fürsorglich zeigst. Während das Sonnenzeichen also deine Essenz repräsentiert, zeigt der Aszendent, wie du diese Essenz im Alltag ausdrückst – und in welchem Bereich des Lebens sie im Jahreshoroskop 2025 besonders gefordert wird.
Was ist wichtiger: das Jahreshoroskop oder Monatshoroskop?
Berit Freutel: „Am wichtigsten ist ein individuelles Horoskop (meet with your local astrologer), denn kein Transit passiert im luftleeren Raum. Jeder Planet bewegt sich im Kontext der persönlichen Chart – des Geburtshoroskops. Ein Neptun Transit wirkt für jeden anders, je nachdem, welche Häuser (Lebensbereiche) und Planeten (Persönlichkeitsanteile) er berührt und wie er dadurch auch andere Punkte im Horoskop berührt. Aber auch Jahres- und Monatshoroskope haben ihren Reiz. Sie bieten den größeren Rahmen und die kleineren Details, die dabei helfen, bewusster durch die Zeit zu navigieren. Das Jahreshoroskop zeigt die übergeordneten Themen und Energien eines Jahres, während das Monatshoroskop hilft, diese auf kürzere Zeiträume herunterzubrechen und konkret umzusetzen.“
Wenn jemand sich in der Deutung seiner Chart wiedererkennt, entsteht ein Moment der Validierung – ein tiefes Gefühl, gesehen und verstanden zu werden.
Berit freutel, Astrologin
Was ist für dich beim Lesen eines Geburtshoroskops wichtig?
Berit Freutel: „Eine Horoskopdeutung ist für mich immer ein Dialog. Das Geburtshoroskop ist keine starre Karte, sondern wird erst lebendig durch die Person, der es gehört. Nur dieser Mensch kann die Symbole und Energien seiner Chart zum Leben erwecken. Im Gespräch mit meinen Klient:innen entsteht dabei eine faszinierende Dynamik: Ich höre plötzlich Mars reden, wenn jemand beschreibt, wie er im Job durch Herausforderungen wachgerüttelt wird, oder Venus meldet sich zu Wort, wenn es um Dating Stories und Werte geht. Und genau hier liegt die Magie: Wenn jemand sich in der Deutung seiner Chart wiedererkennt, entsteht ein Moment der Validierung – ein tiefes Gefühl, gesehen und verstanden zu werden. Es ist diese Erfahrung, die Astrologie so kraftvoll macht, denn sie zeigt nicht nur, was möglich ist, sondern bestätigt auch, was bereits gespürt wird. Dieses ‚Aha-Erlebnis‘ ist oft der Schlüssel, um das Horoskop nicht nur intellektuell, sondern auch emotional zu erleben.“
Worauf achtest du bei deinem eigenen Horoskop?
Berit Freutel: „Ich bin Steinbock Sonne und Mond – mit Aszendent Krebs. Ein Mix aus Erde und Wasser, der mich zwischen rationaler Struktur und emotionaler Tiefe balancieren lässt. Mein Aszendent Krebs zeigt, wie ich an das Leben herangehe: gefühlsgesteuert, intuitiv, aus dem Bauch heraus – oft ziemlich irrational. Der Krebs steht für das Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit, Nähe und Fürsorge. Und dann kommt mein Steinbock Kern ins Spiel: die Polarität zum Krebs. Steinbock verkörpert das Prinzip von Verantwortung und Zielorientierung – ich bin Mom und Dad in einem. Diese innere Spannung dominiert vieles in meinem Leben: Gefühle versus Struktur, Hingabe versus Kontrolle, Bauchgefühl versus Vernunft. Wenn ich mein eigenes Horoskop betrachte, sehe ich mir die Big Player an, die langsam laufenden Planeten – Uranus, Neptun und Pluto. Diese Planeten prägen ganze Lebensphasen, wirken weniger auf der alltäglichen Ebene, sondern setzen tiefgreifende Prozesse in Gang. Pluto steht für Transformation, Macht und Loslassen, Neptun bringt Themen wie Spiritualität, Träume, Auflösung und Grenzenlosigkeit ins Spiel, während Uranus Veränderung, Freiheit und Innovation fordert. Diese drei Planeten zeigen nicht nur, was kollektiv passiert, sondern auch, welche langfristigen, unvermeidbaren Entwicklungen auf persönlicher Ebene anstehen.“
Welche Planeten haben noch einen großen Einfluss auf uns?
Berit Freutel: „Ich achte immer auf Mars, der wie ein Trigger wirkt. Er setzt in Bewegung, was andere Planeten angestoßen haben. Mars ist der Aktivator im Horoskop. Je nachdem, welches Haus er durchwandert oder welche Planeten er berührt, können lange schwelende Prozesse plötzlich Fahrt aufnehmen – sei es im Beruf, in Beziehungen oder bei persönlichen Projekten. Mars bringt die Dinge ins Rollen. Ich checke auch immer Saturn (kein Wunder, ich bin Steinbock Sun and Moon) – wo Saturn vorbeischaut geht es um Reality Check und um harte Arbeit, aber auch um die Belohnung für Blood, Sweat and Tears. Ich mag Saturn – er ist streng, aber fair, und erinnert daran, dass es sich lohnt, dranzubleiben.“
Wie sieht es mit der eigenen Birth Chart aus? Welcher Planet ist da wichtig?
Berit Freutel: „Da kann man auch seinen „ruling planet“ anschauen: Für jeden Aszendenten gibt es einen planetarischen Herrscher, der eine Schlüsselrolle spielt. Bei einem Krebs-Aszendenten ist das der Mond. Widder wird von Mars regiert, Waage und Stier von Venus etc. Dieser Herrscherplanet zeigt, wo unser innerer Kompass liegt und welche Themen uns besonders bewegen.“
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