Die neuen Maßnahmen Frankreichs gegen Fast-Fashion

Die EU-Daten zeigte erst kürzlich vor, dass jedes Jahr 93 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht werden und eine jährliche Produktion von etwa 80 bis 100 Milliarden weitgehend Einwegkleidungsstücken – also Trends, die in weniger als einer Saison auslaufen – in der Europäischen Union allein zu rund 5,2 Millionen Tonnen Abfall in der Bekleidungs- und Schuhbranche führen.

Das sind immerhin 12 Kilo pro Bürger:in! Angesichts dieses besorgniserregenden Bildes, das die französische Regierung dazu bringt den ersten Gesetzesvorschlag zur Bestrafung von Fast-Fashion und ihren Billigkleidern vorgebracht hat, um Umwelt und sozialen Diskriminierungen zu bestrafen, die daraus resultieren.

Nach der Genehmigung durch die Französische Nationalversammlung am 15. März musste der Gesetzesentwurf der Horizons-Mehrheitspartei nun vom Senat verabschiedet werden, der, wenn er ihn annahm, Frankreich „zum weltweit ersten Land machen würde, das Gesetze zur Begrenzung der Auswüchse des Ultra-Fast-Fashion erlassen würde.“

Frankreichs Schritt in Richtung nachhaltige Mode

Aber was genau beinhaltet das neue Gesetz in der Praxis?

Zunächst sollen in allen E-Commerce-Plattformen für Fast-Fashion-Kleidung und -Accessoires Nachrichten eingefügt werden, die zur Wiederverwendung und Reparatur ermutigen und Informationen über die Umweltauswirkungen der Produkte bereitstellen. Der zweite Artikel des Gesetzes führt eine Steuer nach dem EPR-Prinzip ein.

Billig-Mode findet man nicht nur bei den bekannten Handelsketten, sondern auch in kleinen Boutiquen.

Das heißt, die erweiterte Herstellerverantwortung soll den gesamten Lebenszyklus des Produkts – von den verwendeten Rohstoffen bis zur Entsorgung – gemäß den Vorschriften regeln. Dadurch wird festgelegt, dass die Steuern auf Kleidung und Accessoires auch von ihrer Umweltauswirkung, den Co2-Emissionen während ihrer Produktion und davon abhängen, ob sie Fast-Fashion sind oder nicht.

Ist die Eindämmung von Fast-Fashion möglich?

Darüber hinaus werden Forschung und Entwicklung unterstützt, der Reparaturbonus erhöht (eine Rückerstattung der Kosten für eine Reparatur in einer Schneiderei oder Schuhmacherei) und Ressourcen für die Wiederverwendung bereitgestellt. Außerdem sollen öffentliche Kampagnen zur Sensibilisierung für Umweltauswirkungen und zur Abfallvermeidung in der Branche finanziert werden.


Die Gesetzgebung sieht auch ab dem nächsten Jahr eine Umweltsteuer für kostengünstige Artikel vor; ein Aufpreis von 5 Euro pro Stück, der bis 2030 auf 10 Euro steigen wird – jedoch niemals mehr als 50% des Etikettenpreises. Diese Methode wird in Frankreich bereits für den Kauf umweltschädlicher Autos angewandt.

Die Textilindustrie ist die am stärksten verschmutzende Branche und macht 10 % der Treibhausgasemissionen aus“

– Anne Cecille Violland, Horizons

Die Abgeordnete der Partei Horizons, Anne-Cecile Violland, unterstützte den Vorschlag ihrer Partei. Wie erwartet ließ jedoch auch die Reaktion von Shein nicht lange auf sich warten, die gegenüber Reuters erklärte, dass der einzige Effekt des Gesetzesentwurfs darin bestehen werde, „die Kaufkraft der französischen Verbraucher zu verschlechtern, in einer Zeit, in der sie bereits die Auswirkungen der Lebenshaltungskostenkrise spüren“.

Tatsächlich beruft sich der Gigant der Ultra-Fast-Fashion auf eine anhaltende Nachfrage der Verbraucher:innen, die trotz des Umweltbewusstseins der Bürger:innen nicht nachlässt.

Dies bestätigt auch der jährliche Bericht von Business of Fashion und McKinsey, der zeigte, dass der Wettbewerb zwischen den Giganten der Fast-Fashion den Konsum von preisgünstiger Kleidung weiter vorantreiben wird, was den endlosen Zyklus schneller Trends fördert und zu einem immer mehr übermäßigen Konsum drängt.

Es bleibt abzuwarten, ob der französische Gesetzesentwurf in der Lage sein wird, dem mittlerweile normalisierten Hyperkonsum ein konkretes Ende zu setzen.

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