Buon compleanno, Colmar! Eine Legende wird 100

Das Unternehmen (made in Monza) entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zum Maßstab für funktionelle Outdoorbekleidung und urbanem Lifestyle. 100 ereignisreiche Jahre später, ist es für die Marke Zeit zurück zu blicken.

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Die 1930er Jahre. Die Intuition

In den 1930er Jahren entwickelte sich Colmar zu einem angesehenen Bekleidungsunternehmen und stellte vorrangig Baumwollanzüge für Arbeiter:innen und Tankstellenmitarbeiter:innen her. Etwa zur gleichen Zeit kam das Unternehmen erstmals in Kontakt mit einem Athleten. Diese Begegnung sollte den Startschuss für eine enge und andauernde Zusammenarbeit mit der Welt des Skisports bedeuten.

 Leo Gasperl, Rekordhalter im Speed-Skiing von 1932 sowie Vorreiter der parallelen Skitechnik, erlangte große Bekanntheit und wurde später auch Trainer von Persönlichkeiten wie Anita Ekberg und Vittorio Gassman. Für Leo Gasperl entwarf Colmar erstmals das visionäre „Thirring“, eine Art Tuchumhang, der sich aufbläht und ihm ein ähnliches Erscheinungsbild wie das einer Fledermaus verleiht.

Colmar war damit sichtbar im Gespräch.

Es war der Anfang dessen, was auch heute noch ein charakteristisches Merkmal des Unternehmens ist: die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Athleten des Skisports, von denen Colmar Anregungen und Ideen aufgreift, um immer leistungsfähigere Produkte zu entwickeln.

Genauso war dies auch bei Olimpionica„, dem ersten Anorak, der Popeline beinhaltete und der speziell für den Sport konzipiert wurde. Einen entscheidenden Wendepunkt in der Historie des Unternehmens stellt ohne Zweifel „Guaina Colò“ dar.

Nach einer Phase in der das Unternehmen Tropenjacken für die Fremdenlegion produzierte (aufgrund eines gewonnenen Ausschreibungsprojekts für deren Herstellung in Marseille), begann ausgehend von einer Freundschaft zwischen Familien eine fast fünfzigjährige Partnerschaft (bis 1992) mit dem italienischen Wintersportverband (FISI).

Die 1970er Jahren: „Die italienischen Lawine“ und Colmar dahinter

In den 1970er Jahren ereignete sich etwas Unerwartetes: Das italienische Skiteam etablierte sich als eines der besten der Welt und die Geschichte der „Valanga Azzurra“ – der „Blauen Lawine“, nahm ihren Anfang. Diese Skifahrer schrieben Geschichte: Gros, Thoeni, Stricker, Schmazl und Pietrogiovanna, waren die Namen dahinter.

Colmar versorgte die italienische Nationalmannschaft mit einer Fülle an technischen Innovationen, die in ihren Ateliers entwickelt wurden: Die Skianzüge durchliefen Tests in den Windkanälen von Fiat und Moto Guzzi, die verwendeten Fasern stammten aus den Forschungslaboren des Polytechnikums Mailand. Zeitgleich entstand die legendäe „Ceffa“, eine Jacke für den Riesenslalom, welche aufgrund ihrer ästhetischen und technischen Eigenschaften zu einer Ikone des Unternehmens wurde und zum Symbol der „Valanga Azzurra“ avancierte.

Im Laufe der Zeit wuchs Colmar auch als Familienunternehmen stetig weiter: Angelo und Giancarlo heirateten und gründeten Familien. So trat im Jahr 1972 der heutige Präsident, Mario Colombo, Sohn von Giancarlo und Bruder von Laura, die ebenfalls im Vorstand tätig ist, in das Unternehmen ein. In den 1980er Jahren stießen auch Giulio und Carlo Colombo, die Söhne von Angelo dazu, wobei Carlo heute als CEO agiert.

Die dritte Generation wurde Zeuge eines neuen Phänomens: Ab 1986 stieg der Shootingstar des italienischen Skisports, Alberto Tomba, zum internationalen Superstar auf.

Im Jahr 2011 begann die Partnerschaft mit dem kroatischen Skiverband und dem erfolgreichen Skifahrer Ivica Kostelic, der in diesem Jahr nahezu alles gewann, einschließlich des Gesamtweltcups.

Nach dem kroatischen Team schlossen sich auch der slowenische Skiverband sowie die „Fédération Française de Ski“ dem Unternehmen an. Alexis Pinturault aus dem französischen Team konnte im Jahr 2021 den zweiten Gesamtweltcup mit Colmar als Ausrüster gewinnen.

2018- 2019. Wesentliche Linien

Im Jahr 2018 entstand eine Kollektion in Zusammenarbeit mit Shayne Oliver, dem Creative Director von Hood by Air, eine von der Ballroom-Kultur inspirierte Underground-Marke aus New York. Diese Kooperation entpuppte sich als wegweisend, da sie erstmals Musik, Streetwear und Luxus miteinander verband. 

Im Jahr 2019 setzte Colmar auf Yusuke Aizawa, Creative Director der in Tokio ansässigen Marke White Mountaineering, die durch die unglaubliche Kombination von Outdoor und Luxus zur Legende wurde.   

Heute. Die Wurzeln in der Zukunft

Im Jahr 2020 wurde die dritte Zusammenarbeit mit Morteza Vaseghi präsentiert. Er gründete zusammen mit Elise By Olsen die Magazine Recens und Wallet. Diese Kollektion vereinte einen literarischen Ansatz mit sportlichem Geist und betonte Forschung und Avantgarde.

Parallel zu diesen Kollektionsentwicklungen startete die vierte Generation ihre Mitarbeit im Familienunternehmen: Stefano Colombo, der Sohn von Mario, Roberta Colombo, die Tochter von Giulio, und Riccardo Vago, der Sohn von Laura.

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