2023 Recap: Das Barbie-Marketing

Der Sommer 2023 wird uns unter anderem wegen des popkulturellen Moments als ,,Barbie Sommer“ in Erinnerung bleiben. Das kommt nicht von ungefähr denn das Marketing-Team hat gigantische Arbeit geleistet. Wir haben uns das Barbie-Marketing näher angesehen.

Alles von Anfang an. Als bekannt wurde, dass Barbie als „real action“ Film in die Kinos kommt, war von Anfang an das Interesse bereits groß, denn ein bekannter Name wurde zeitgleich verlautbart: Arthouse Director Greta Gerwig.

Das Internet war kaum noch zu halten, der Buzz enorm. Ebenso als man weitere Namen erfuhr: Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken waren nicht gerade für Trash-Filme bekannt. Hier war Großes in der Mache – das war sich von Anfang an die Presse sicher. Dementsprechend waren Kritiker:innen bereits milde gestimmt.

Die ersten Fotos der beiden Schauspieler, wie sie mit neonfarbenen Rollerblades – Gosling mit blondiertem Haupt – den Strand von Malibu unsicher machen, gingen in Minuten um die Welt.

Damit war die Barbie-Trance geboren, die PR fast schon zu einem Selbstläufer, die sich über mehrere Monate bis zum Kinostart ziehen sollte. Doch war das alles Zufall? Eher nicht. Das Barbie-Marketing leistet seinen vollen Anteil.

Man könnte meinen, dass Ryan Gosling als Ken zu casten und ihn blond mit aufgemalten Bauchmuskeln an einen Strand zu stellen, bereits PR genug ist. Doch das PR-Team des Barbie Films hatte vor die Welt in Barbieland zu verwandeln – mit Erfolg.

Barbie-Marketing Regel 1: Margot Robbie’s Outfits

Ein großer Teil von der PR-Arbeit für Filme ist natürlich die Press-Tour, wo die Schauspieler in verschiedenen Städten den Film vorstellen und so Werbung machen. Bei Filmpremieren sind die Stars immer top gestylet- doch bei dieser Press Tour hat Margot Robbie alles übertroffen!

Die Barbie-Darstellerin ist in ähnlichen Outfits der berühmten Puppe auf den Red Carpets aufgetaucht, adaptierte jedoch je nach Land ihre „Tracht“.

So wurde für die London-Premiere ein Kleid von Vivienne Westwood angefertigt, das mit einer Stola aus Fake Fur gekrönt wurde, ähnlich einem bereits existierenden Barbie-Look, den die Puppe trug. Ryan „Ken“ Gosling an ihrer Seite wurde in seinem blasstürkisen Gucci-Anzug da tatsächlich zum Nebendarsteller.

Barbie
Margot Robbie trug zur Barbie-Premiere in London eine Custom-made Robe von Vivienne Westwood, Ryan Gosling einen Suit von Gucci. Foto: imago-images

Barbie-Marketing Regel 2: Dresscode Barbie-Pink für die Massen

Die Produktionsdesignerin, Sarah Greenwood, meinte scherzhaft in einem Interview mit Branchen-Magazin AD (Architectural Digest), der Welt würde die Farbe Pink ausgehen, da sie für das Set-Design (die Kulissen wurden gebaut und sind nicht computeranimiert) so viel pinke Farbe benötigten.

Dass sich Pink als Signalfarbe im Zuge der Bewerbung eignete, wurde sichtbar, als Kinobesucher:innen des Films etwas pinkes trugen. Der Effekt: Vor den Kinos rund um den Globus versammelten sich „pinkifizierte“ Menschentrauben – eine zusätzliche Werbung für den Film.

In den Kinos gab es menschengroße Barbie-Verpackungsboxen als Fotorequisit. Der ultimative Barbie-Vibe für Social Media, der instantly geshared werden konnte.

Barbie-Marketing Regel 3: Marken-Kollaborationen en masse

Eine der größten und außergewöhnlichsten Kollaboration ist die mit Airbnb. In des USA gab es die Möglichkeit eine Nacht in dem Barbie-Dream Haus zu übernachten!

Wer möchte also nicht unbeschwert und perfekt durchs Leben spazieren wie Barbie und Ken? Die Firma Impala ließ dies mit dem Zusammenspiel von Mattel wahr werden. Dabei kam es darauf an, wie gut man Rollschuhfahren kann. Denn die Inline-Skates aus dem Film gab es auch zu kaufen. Und wer möchte nicht mit Ryan Gosling im Partnerlook sein …

„Ertragen“ auch Nicht-Barbie-Fans: Die Teppichfirma ruggable trumpfte mit einer eigenen Barbie-Kollektion auf (Foto: ruggable)

Weiters gab es Zusammenarbeiten mit Beauty-Marken wie:

  • Moon (Zahnpasta und Zahnbürste)
  • Opi (Nagellack)
  • NYX (Make-up)
  • Chihaircare, Mermade.hair (Haarprodukte bzw. Geräte)
  • Tangle Teezer (Haarbürste)
  • Kitsch, Hallyhair (Haaraccessoires)
  • Trulybeauty (Hautpflege)

Auch Lebensmittelbrands konnten der Versuchung nicht widerstehen und färbten ihre Produkte pink für die Kollaboration mit Mattel:

  • Swoon (Limonade)
  • Coldstone (Ice Cream)
  • Pinkberryswirl (Frozen Joghurt)

Natürlich konnte man auch den Barbie Look nachshoppen, da gab es unter anderem ein Zusammenspiel mit folgenden Firmen:

  • Aldo, Crocs und Superga (Schuhe)
  • Pacsun (Beachwear)
  • Meundies (Unterwäsche)
  • Loungefly (Rucksäcke)
  • Alex and Ani (Schmuck)
  • Béis x Barbie (Koffer)
  • Fossil (Uhren)
Barbie-Mode gab es gleich mit verschiedenen Modebrands und Fashion-Ketten. Die bekannteste in unseren Breitengraden war wohl die mit Primark.

Gleich 6 Modeketten und Fashionbrands sprangen auf den Barbie-Zug auf, die Barbie Kollektionen auf den Markt brachten: Boohoo, Forever21, Zara, Bloomingdale, Hottopic, Gap sowie Primark.

Falls man die Nacht in dem Malibu Dreamhouse nicht gewann, konnte man sich mit folgenden Marken sein „Barbie-Haus“ einrichten:

  • Barbie Rugs x Ruggable (Teppiche)
  • Homesick, Glasshouse Fragrances (Kerzen)
  • Xbox (Dreamhouse)
  • Funboy (Luftmatratzen)

Milliardenumsatz für „Barbie“

Weltweit wurde Pink zur Farbe des Sommers 2023, setzte man doch mit „Barbie“ (bis dato) 1,4 Milliarden US-Dollar an den Kinokassen um. Die Verkäufe von dem bereits angelaufenen Streaming (Amazon Prime hat den Barbie Film online) sowie dem verkauften Merchandise sind da noch nicht einmal eingerechnet.

Die Aktie von Mattel, jenem Konzern, der die Barbie-Puppe erfand, ist seitdem im Steigen begriffen. In den letzten 6 Monaten legte man gleich um 35% an Wert zu, verkündete man doch auch in Kürze mit weiteren Barbie-Filmen auftrumpfen zu wollen. Ob diese allerdings an den großen Erfolg anknüpfen können, darf bezweifelt werden.

Barbie-Marketing – auch Brösel werden zu Gold: „Barbenheimer“ wird Film

Barbenheimer“ (oder auch „Oppenbarbie“) spielte sich an einem Nebenschauplatz ab, denn gleichzeitig als Barbie in die Kinos kam, lief auch Christopher Nolan’s „Oppenheimer“ an. Der Blockbuster über den genialen Wissenschaftler, der die erste Atombombe baute, wurde allerdings „Dank“ Barbie nicht der große Kassenhit, den sich das Studio vorstellte.

Doch beide Filme ergänzten sich in ihren Hypes gegenseitig, denn viele Filmseher:innen, die Barbie bzw. Oppenheimer sahen, nahmen ihren Kinobesuch gleich zum Anlass, um sich den jeweils anderen Film anzusehen. Ein Hype im Hype war geboren!

Obwohl die Zielgruppen für beide sehr unterschiedlich waren, überschnitten sich die Besucher:innen doch maßgeblich. Vor allem, da beide Filme zur gleichen Zeit anliefen und die Stimmung wieder ins Kino zu gehen, sich gegenseitig anstachelte.

„Barbenheimer“ wurde spontan zum Internet-Phänomen, das sich mittlerweile allerdings nicht mehr nur in Form von Barbenheimer-Memes spiegelt, sondern auch in einem eigenen Film!

In diesem werden Spielpuppen zu Atombombenbauer:innen, die dann im letzten Moment entdecken, wie sie die Welt befrieden können. Ob dies nicht nur „am Papier“ gut klingt, sondern sich auch behirnt umsetzen lässt? Wir werden sehen.

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