Aigner Spring/Summer 2024: Inspiriert von der Arts-and-Crafts-Bewegung

EntreNous stv. Chefredakteurin Teresa Lui berichtet von der Fashion Week aus Mailand.

Bei seiner Rückkehr in die italienische Hauptstadt der Mode lässt sich Aigner bei seiner SS24-Show von der künstlerischen Dimension der Arts-and-Crafts-Bewegung des späten 19. Jahrhundert leiten.

Dabei ist die Verwendung von hochwertigen Materialien natürlichen und nachhaltigen Ursprungs Schlüsselelement der neuen Kollektion. Die Themen spiegeln sich auch in den Farben wider, die aus Flora und Faune stammen.

Üppige Muster werden hier für minimalistische Schnitte verwendet und lassen sie aus dem Käfig des 90s Konformismus, der auf der dieser Fashion Week überall herrschte, ausbrechen.

Eleganz und florale Motive

Das Blumenmotiv „Honeysuckle„, das von den Werken von William Morris inspiriert ist, ist das zentrale Designelement der Modenschau und wird so auf die Kleidungsstücke und Taschen übertragen.

Mit dieser Kollektion kehrt das Modehaus zur Funktionalität zurück, welche die natürliche Schönheit der verwendeten Materialien und der präsentierten Modelle zeigt. Mit einem Bewusstsein für den Einfluss von Mode und Design auf die Zeitgenossenschaft und zukünftige Entwicklungen.

Dazu wurde das Aigner-Logo „trittfest“ gemacht und als Stöckel für so manchen High Heel erst auf den zweiten Blick sichtbar.

Aigner, das neben seiner Skimode unter anderem für Taschen berühmt wurde, präsentierte auf dem Runway natürlich auch diese Accessoires. Mit Ringen in den Kanten und Riemen gepierct, waren sie einmal mehr Zitat der 90er.So erinnern sie an die recht eigentümliche Art der Piercings in Schirmen von Basecaps. Ein amüsantes Statement, das die strengen Cuts der Taschen, die in Boxform oder Lady Bags daherkamen, auflockerte.

Aigner-Designer Christian Alexander Beck

Christian Alexander Beck, Kreativdirektor von Aigner, präsentierte in SS24 aktuelle und starke Outfits. Outfits, die wichtige und skulpturale Strukturen mit Oversize-Looks abwechseln, fließende Ensembles mit einem künstlerischen Ansatz. Glänzende Lackleder-Minikleider.

Bodys aus Tüll, bedruckt mit dem charakteristischen Arts-and-Crafts-Muster der Saison, ergänzten übergroße Trenchcoats aus Leder, Utility-Jacken, Jacken und Miniröcke. Nicht nur Crop-Tops, sondern auch Wickelröcke und Kleider wurde in eine geschlechtsneutrale Kollektion verwandelt. Eleganz und florale Motive sind schließlich incht nur in der Damen- sondern auch Herrenmode gefragt.

Zum Abschluss der Show kam ein Nirvana-Remix aus den Boxen und erinnerte die Besucher:innen an die gerade grassierende 90s-Welle. Zufällig (?) wurde eine ähnliche Playlist übrigens bei Prada gespielt.

Aigner SS 2024 Modenschau

Photo credits: Patrik Domingo