Jungfrau Horoskop: Die Jungfrau und die liebe Perfektion
Stop! Nicht einfach weiterblättern weil Jungfrauen angeblich so super langweilig sind. Und prüde. Und pedantisch auch. Gebt den Damen und Herren eine Chance. Ein Versuch den Archtypen Junfrau unverschämt und in neuem Licht zu porträtieren gibt es hier in unserem Jungfrau-Horoskop.
Bleiben wir beim Bild mit dem Porträt: Jungfrau. Eine Frau also, in altmodischem Goldrahmen, ohne Schnörkel und vor allem ohne Sex-Appeal. Mit softem Blick und sanftem Lächeln schaut sie ausdruckslos scheinbar ins Nichts.
Unschuldig und unauffällig: Graue Maus mit leichter Tendenz zur anmutig dienenden Magd. Wer dieses Bild vom astrologischen Archtypen Jungfrau hat und sie in die passende Schublade steckt und mit “forget it” labelt, der liegt zwar nicht ganz falsch, übersieht aber das Wesentliche – und verpasst das beste! Denn hinter dem Aschenputtel-Vibe verbirgt sich eine Sinnlichkeit, die nur der Kenner:innen erkennen.
Schachmatt: Bei der Jungfrau Merkur im Spiel
Die Jungfrau wird gerne als kühl und distanziert dargestellt. Sie hält ihre Emotionen in Schach, damit sie sich auf die praktischen Aspekte konzentrieren kann. Dabei spielt die Dame dieses Brettspeil echt verdammt gut! Grund: Ihr Herrscherplanet ist Merkur, und der symbolisiert in der Astrologie den Intellekt und die Kommunikation.
Er steht für unsere Auffassungsgabe, analytisches Denken und die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten und weiterzugeben. Als Götterbote ist er auch der Vermittler zwischen den Welten (Heaven & Unterwelt); dabei ziemlich tricky – Team Schelm im Nacken.
Jungfrauen haben die Fähigkeit die Spreu vom Weizen zu trennen.
Berit freutel
Merkur fühlt sich im Zeichen Jungfrau zuhause und schenkt ihr einen frischen, wachen, klaren Geist. Jungfrau ist nicht nur merkurial, sondern auch mutable; ein veränderliches Erdzeichen – und das bedeutet, dass sie sowohl bodenständig als auch anpassungsfähig ist.
Praktisch! Es verleiht ihr aber auch ein zielmlich dünnes Nervenkostüm sowie sensible Antennen und einen Hauch von Speedy Gonzales: Flink hüpft sie von A nach B und zurück, sieht dabei sowohl das große Ganze als auch die kleinsten Details.
Ähre wem Ehre gebührt
Damit sind wir beim nächsten Thema: dem Weizenhalm, den sie so gerne mit sich herumträgt. Er symbolisiert die Tatsache, dass Jungfrau, wie die Kollegen Stier und Steinbock, ein Erdzeichen und als solches mit den greifbaren, physischen Aspekten unseres Daseins verbunden und vertraut ist.
Alle drei sind in ihrer eigenen Form in der Welt des Körpers zu Hause. Will heissen: Sinnlichkeit ist sehr wohl auch The Virgo’s Playground – nur geht es bei ihr weit über oberflächliche Klischees wie Miniröcke und platinblond gefärbtes Haar oder opulente Schlemmermenüs hinaus. Die subtile, zurückhaltende Art der Jungfrau kann oft verführerischer und erotischer sein als auffällig zur Schau getragene Reize oder stumpf gelebter Hedonismus.
Make it a Better World
Mehr Weiblichkeit gefällig? Alle Erd- und Wasserzeichen sind yin, introvertiert und empfangend – Luft- und Feuerzeichen sind yang, aktiv, intuitiv und aussdrucksstark. Steht zumindest in den gängigen Astrologiebüchern.
In der Mythologie wird die Jungfrau oft mit Göttinnen wie Demeter oder Persephone in Verbindung gebracht, die nicht nur für Fruchtbarkeit und Ernte stehen, sondern auch für eine tiefe, fast spirituelle Verbindung zur Erde und ihren Zyklen. Diese Verbindung verleiht der Jungfrau eine stille Magie, vielleicht sogar etwas Heiliges.
Sie ist fast so etwas wie die Priesterin des Zodiac – nicht im traditionellen Sinne strenger Reinheit und Entsagung, sondern als Verkörperung einer tiefen Hingabe an das Leben selbst, an die kleinen Dinge, die den Alltag ausmachen, und an die Menschen, die sie mit ihrer Fürsorge umgibt.
Die Jungfrau ist eine stille Göttin, die sich dem Dienst an der Welt verschrieben hat, nicht aus Pflichtbewusstsein, sondern aus tiefer, innerer Überzeugung. Sie sieht in alltäglichen Aufgaben eine Art Auftrag, die Welt ein wenig besser zu machen – sei es durch sorgfältige Gartenarbeit, die Zubereitung einer (gesunden!) Mahlzeit, das Stopfen eines Socken mit ihren geschickten Händen oder die Unterstützung eines Freundes. Sie will Dinge (und Menschen) optimieren – wer das als Perfektionismus abstempelt ist selber Schuld und verdient weder ihre helfende Hand noch ihr Herz.
Jungfrau Horoskop: Die Kunst des Dienens
Einer der besten Wege einen Archtypen zu begreifen ist der Blick auf das gegenüberliegende Zeichen, die andere Seite der Medaille. Jungfrau hat diese enge Verbindung zu den Fischen – man nennt es die Service Achse, denn es geht um das Thema Dienen. Besser: Um die Kunst des Dienens, denn es hat weder beim Fisch noch bei der Jungfrau mit Kehrblech und Besen zu tun (vielleicht ein klein wenig).
Während die Fische spirituelle Tiefe und das Unbewusste repräsentieren und uns helfen dem Himmel ein Stückchen näher zu kommen, bringt die Jungfrau diese spirituelle Energie in die physische Welt.
Im Teamwork verbinden sie das Materielle mit dem Spirituellen. Die Jungfrau sorgt dafür, dass die abstrakten Inspirationen der Fische in realen Details und in unserer Welt und Sprache greifbar werden. Sie bringt Ordnung ins Chaos, während die Fische uns daran erinnern, dass nicht alles kontrolliert werden kann und soll. Zusammen lehren sie uns, dass echtes Dienen nicht nur darin besteht, etwas zu erledingen, sondern darin, es mit Liebe zu tun.
Am Ende erinnert uns die Jungfrau daran, dass wir Erfüllung auch in der Hingabe an die kleinen, einfachen Dinge des Lebens finden.
Berit Freutel ist Astrologin, die zwischen Wien und L.A. lebt. Sie ist unter @theuranianapproach und theuranianapproach.com erreichbar.
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